Wettkampf by Tom Clancy

Wettkampf by Tom Clancy

Autor:Tom Clancy [Clancy, Tom]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453213128
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2013-12-06T00:00:00+00:00


4

Etwa fünfzehn Minuten später hatten sie die »Hauptstraße« erreicht, und keine fünf Sekunden danach flitzte Mihaul mit dem kleinen Pendelbus um die Ecke und hielt vor ihnen an. »Soll ich euch irgendwo absetzen?«, fragte er mit einem breiten Lächeln.

»Mittagessen«, erwiderte Megan. »Und geben Sie ruhig Gas, wir haben Hunger.«

Mihaul fuhr so schnell, dass Wim sich an das Geländer des Sitzes vor ihm klammern musste. »Was für ein Mittagessen soll es denn sein?«, fragte er. »Heute findet das Muschelfestival statt…«

»Ich esse keine Meeresfrüchte und keinen Fisch«, warf Wim ein.

Megan zog die Augenbrauen hoch. Eine Karibikinsel war sicher nicht der ideale Urlaubsort für jemanden, der keine Meeresfrüchte und keinen Fisch aß, aber vermutlich war Wim nicht gefragt worden, als sein Vater Xanadu ausgesucht hatte. »Sie haben gestern ein Restaurant erwähnt, in dem man Sandwiches bekommt«, sagte sie.

»Das Deli. Ich schätze, das ist genau das Richtige für euch. Große Sandwiches?«

»Ja«, antwortete Megan.

Wim nickte. Nach fünf Minuten Fahrt durch die tropische Landschaft hielten sie vor einem Gebäude an, das ganz und gar nicht tropisch wirkte. Es sah aus wie ein Reihenhaus aus rötlich-braunem Sandstein, das man direkt aus New York hierher geschafft hatte. Im Erdgeschoss lag ein Restaurant mit einer Markise davor.

Megan stieg aus und sagte zu Mihaul: »Sie haben gestern was von Lachs gesagt.«

»Marinierter Lachs. Aber sie machen auch noch viele andere. Probiert es einfach aus.«

Megan nickte, und Mihaul fuhr davon. Wim ging auf die Tür zu, aber sie ergriff ihn am Arm und gab vor, die hinter dem Fenster angebrachte Speisekarte zu lesen. »Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass man nicht lange an der Straße warten muss, bis einer dieser kleinen Busse vorbeikommt?«, sagte sie leise zu Wim.

»Service«, antwortete Wim. »Schließlich zahlen wir ja auch dafür.«

»Ja, vielleicht. Und wo sind die Kameras?«

Er sagte nichts, sondern sah sie nur nachdenklich an.

»Vielleicht sollten wir ein bisschen vorsichtig sein mit dem, was wir da drin sagen«, meinte sie. »Mit den pikanten Details solltest du warten, bis wir am Strand sind. Oder in einem Badezimmer.«

Wim sah sie entgeistert an. »Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mit dir zusammen in ein Badezimmer gehe…«

Megan verdrehte die Augen. »Das ist einer der wenigen Räume in den Villen, die mit Sicherheit nicht überwacht werden, also entweder das Bad oder der Strand. Und selbst der Strand…« Sie unterbrach sich. »Was für eine Art von Musik magst du?«

»Ich mag gar keine Musik.«

Das hat mir gerade noch gefehlt, dachte sie. Noch ein Grund, ihn nicht sympathisch zu finden. »Ich habe ein schönes Radio«, sagte sie. »Wir können später damit an den Strand gehen. Nach dem Mittagessen holen wir es.«

Wim sah sie etwas verwirrt an, aber dann nickte er. Sie betraten das Restaurant.

Kurze Zeit später war Megan klar, warum Mihaul so begeistert vom Deli war. Das Restaurant war mit dem für das letzte Jahrhundert typischen Resopal eingerichtet, und die meisten Einrichtungsgegenstände schienen nicht nachgemacht, sondern original zu sein. Die Sandwiches und Salate auf der Speisekarte auf ihrem Tisch, die in einem hölzernen Klötzchen steckte, waren nach Filmstars benannt. Die Speisekarte war ein Stück laminiertes Plastik, das schon bessere Tage gesehen hatte.



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