Wer den Weg des Herzens folgt... by Linda Lael Miller

Wer den Weg des Herzens folgt... by Linda Lael Miller

Autor:Linda Lael Miller [Miller, Linda Lael]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-06-09T18:15:33+00:00


Vierzehn

Der Speisesaal von Quinns neuem Seaside Hotel war riesengroß und gefüllt mit Gästen und Gratulanten. Melissa setzte ein strahlendes Lächeln auf, winkte ihrer Freundin Dana zu und tat, als wäre alles in bester Ordnung, als Quinn sie zu ihrem Tisch führte. Gillian, die rechts neben ihm saß, bedachte Melissa mit einem knappen Nicken und verschlang dann Quinn mit ihren großen, veilchenblauen Augen.

Unter anderen Umständen hätte Melissa keine Schwierigkeiten gehabt, die Haltung einzunehmen, die ihr von Kindesbeinen an beigebracht worden war. Aber sie war müde, hatte Angst, schwanger zu sein, und fühlte sich vollkommen allein auf dieser Welt. Diese drei Elemente bewirkten, daß sie nicht auf ihr gewohntes Selbstbewußtsein zurückgreifen konnte.

Quinn versuchte mehrmals, eine Unterhaltung mit ihr zu beginnen, aber sie starrte nur düster auf ihren Teller und schob seinen Inhalt mit der Gabel von einer Seite zur anderen. Obwohl ihre Übelkeit nachgelassen hatte, war sie noch weit davon entfernt, Appetit zu empfinden.

Irgendwann wandte Quinn sich an Gillian, die bereitwillig mit ihm zu plaudern begann, und ihr helles, melodisches Lächeln steigerte Melissas Wut, bis ihre Gleichgültigkeit nachzulassen begann. Als das Mahl endlich beendet war und die Kapelle zum Tanz aufzuspielen begann, kochte Melissa innerlich vor Zorn.

Quinn nahm seine Frau bei der Hand und zog sie in eines der Büros. Dort legte er ihr besorgt die Hände auf die nackten Schultern. »Soll ich dich nach Hause bringen, Melissa?« erkundigte er sich fürsorglich. »Es ist dir anzusehen, daß du dem allen nicht gewachsen bist.«

Er will mich loswerden, dachte Melissa empört. Damit er sich mit seiner Geschäftspartnerin vergnügen kann! Ohne jegliche Vorwarnung hob Melissa die Hand und schlug Quinn mitten ins Gesicht.

Für einen Moment wirkte er nur verblüfft, aber dann fiel ein Schatten über seine Augen, er packte von neuem Melissas Schultern und schüttelte sie leicht. »Was hatte das zu bedeuten?« fragte er gefährlich ruhig.

Als Melissa trotzig schwieg, ließ Quinn sie stehen und ging hinaus. Während sie noch überlegte, was mit ihr los war, stiegen ihr heiße Tränen in die Augen, die sie zwangen, so lange an diesem ungemütlichen Ort zu bleiben, bis ihr keiner mehr ansehen konnte, daß sie geweint hatte.

Erst dann schritt sie hocherhobenen Kopfes und mit gestrafften Schultern in den Ballsaal zurück. Nur Quinn kannte Melissa gut genug, um ihr ansehen zu können, daß sie innerlich kurz vor einem Zusammenbruch stand. Aber Quinn tanzte mit Gillian, weit entfernt, und die beiden bildeten ein wunderschönes Paar.

Melissa erkannte schnell, daß alle sie beobachteten und auf ihre Reaktion warteten. Deshalb blieb sie lächelnd an der Tür stehen, wie sie es gelernt hatte, und betrat dann den Saal, als sei sie Königin Viktoria persönlich und alle Gäste ihre Untertanen.

Mitch Williams näherte sich ihr sogleich, attraktiver als je zuvor in seinem eleganten Abendanzug, betrachtete sie anerkennend und verbeugte sich vor ihr. »Darf ich um diesen Tanz bitten?«

Endlich mal ein Gentleman, dachte Melissa hinter ihrem aufgesetzten Lächeln und glitt strahlend in Mitchs Arme, als die Kapelle einen Walzertakt begann.

Quinn warf ihr einen mißbilligenden Blick zu, als sie an ihm und Gillian vorüberschwebte, und von diesem Augenblick an begann Melissa hemmungslos zu flirten.



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