Weltraumpartisanen 17. Der Spiegelplanet by Brandis Mark
Autor:Brandis, Mark [Brandis, Mark]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783938065655
Google: 3NAKfAEACAAJ
Herausgeber: Wurdack Verlag
veröffentlicht: 2010-01-01T23:00:00+00:00
fauchenden Kesseln. Ich nahm mir nicht die Zeit herauszufinden, woher die einzelnen Zutaten kamen, aber ich sah, wie sie in Form von bedruckten Konserven von metallenen Greifarmen in Kisten verladen wurden. Das letzte Glied in der Kette waren die Gabelstapler, die die vernagelten Kisten hinausbeförderten zu den Rampen.
All das vollzog sich völlig reibungslos, mit großer Geschwindigkeit und ohne das Mitwirken auch nur einer menschlichen Hand, gesteuert durch einen Computer von den Ausmaßen eines mittleren Schreibtisches.
In jedem anderen Fall hätte ich für diesen erstaunlichen Produktionsprozeß Interesse gezeigt – und sei es nur, um ein mechanisches Kuriosum kennenzulernen, das unsere Ingenieure auf der Erde als Beitrag zur Geschichtsforschung interessierte; diesmal jedoch hatte ich nichts anderes im Sinn, als BIG MOTHER so rasch wie möglich wieder zu verlassen.
Die zweite Halle, durch die hindurch der direkte Weg zum Zaun führte, entlockte Oliva ein Oh! der Überraschung. Auf den ersten Blick glich sie einer riesigen Gärtnerei – doch bereits der zweite Blick entlarvte sie als das, was sie war: als eine Fabrik für künstliche Nelken. Beherrschendes Element der Halle war ein vielverzweigtes Rohrsystem, durch das die flüssigen Kunststoffe flossen. Der Ausstoß erfolgte in Form von roten Platten, die weitertransportiert wurden in die Presse. In einem abschließenden Arbeitsgang wurden die künstlichen Nelken zu Sträußen zusammengestellt und gestapelt.
Oliva zupfte mich am Ärmel.
„Hast du das gesehen, Mark? Künstliche Blumen!“ Ich blieb nicht stehen; meine Antwort fiel einsilbig aus:
„Ja.“
Oliva mußte sich Luft machen.
„Mich führen sie damit nicht mehr hinters Licht, Mark. Ich weiß jetzt, wie richtige Blumen aussehen.“
In all meiner Unruhe wurde mir warm ums Herz. Was immer auch mit mir geschehen mochte – ich verfügte über eine Rechtfertigung.
Wir durchquerten die Halle und verließen sie über ein stillgelegtes Förderband, das hinausführte auf die Verladerampe, auf der ein unbenutzter Gabelstapler stand.
Bis zum Zaun waren es nur noch knappe hundert Meter. Nur noch der blinkende Schienenstrang trennte uns davon.
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