Welt in Angst by Michael Crichton

Welt in Angst by Michael Crichton

Autor:Michael Crichton [Crichton, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blessing
veröffentlicht: 2011-07-08T18:09:35+00:00


Beverly Hills

Samstag, 9. Oktober, 13.12 Uhr

»Peter, Peter«, sagte Nicholas Drake und schüttelte ihm herzlich die Hand. »Wie schön, Sie zu sehen. Sie waren viel unterwegs.«

»Ja.«

»Aber Sie haben meine Bitte nicht vergessen.«

»Nein, Nick.«

»Nehmen Sie Platz.«

Evans setzte sich, und Drake ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder. »Schießen Sie los.«

»Ich habe herausgefunden, wo diese Klausel herkommt.«

»Ja?«

»Sie hatten Recht. George hat die Idee tatsächlich von einem Anwalt.«

»Ich wusste es! Von wem?«

»Einem Anwalt, der nicht zu unserer Kanzlei gehört.«

»Wer ist es?«

»Nick, es gibt da leider entsprechende Unterlagen. Überarbeitete Entwürfe mit Georges handschriftlichen Anmerkungen.«

»Ach, Mist. Von wann?«

»Von vor sechs Monaten. Anscheinend war George schon einige Zeit unzufrieden mit … gewissen Dingen. Den Gruppen, die er unterstützt.«

»Mir hat er nie ein Wort davon gesagt.«

»Mir auch nicht«, sagte Evans. »Er hat ja auch einen fremden Anwalt eingeschaltet.«

»Ich will die Korrespondenz sehen«, sagte Drake.

Evans schüttelte den Kopf. »Das wird der Anwalt niemals genehmigen.«

»Die Schweigepflicht gilt nicht mehr. George ist tot.«

»Die Schweigepflicht gilt auch nach dem Tod des Mandanten. Da gibt‘s Präzedenzfälle.«

»Das ist Quatsch, Peter, und das wissen Sie auch.«

Evans zuckte die Achseln. »Aber dieser Anwalt hält sich streng ans Gesetz. Und genau genommen habe ich Ihnen jetzt schon zu viel erzählt.«

Drake trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte. »Peter, wir brauchen das Geld dringend für die Vanutu-Klage.«

»Ich hab läuten hören«, sagte Evans, »dass die Klage vielleicht fallen gelassen wird.«

»Blödsinn.«

»Weil die gesammelten Daten keinen Meeresspiegelanstieg im Pazifik belegen.«

»Ich wäre vorsichtig mit solchen Äußerungen«, sagte Drake. »Wo haben Sie das her? Das kann nämlich nur eine gezielte Falschinformation seitens der Industriekonzerne sein, Peter. Der Meeresspiegel steigt weltweit. Das ist wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen. Ich hab mir erst neulich die Satellitenmessungen des Meeresspiegels angesehen. Das ist eine ziemlich neue Messmethode. Die Satelliten zeigen einen Anstieg von einigen Millimetern, und das nur für das vergangene Jahr.«

»Sind die Daten schon veröffentlicht?«, fragte Evans.

»Das kann ich aus dem Stegreif nicht mehr sagen«, erwiderte Drake und warf ihm einen befremdeten Blick zu. »Das stand in einer von den Übersichten, die ich regelmäßig bekomme.«

Evans hatte gar nicht vorgehabt, die Frage zu stellen. Sie war ihm einfach rausgerutscht. Und er war sich unangenehm bewusst, dass sein Tonfall skeptisch klang. Kein Wunder, dass Drake ihn so ansah.

»Ich meine ja nur«, sagte Evans rasch. »Es wird so einiges gemunkelt …«

»Und Sie wollten der Sache auf den Grund gehen«, sagte Drake nickend. »Das ist ganz normal. Ich bin froh, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben, Peter. Ich werde Henley anrufen und rausfinden, was da so alles herum posaunt wird. Natürlich ist das Sisyphusarbeit. Wie Sie wissen, haben wir es jetzt mit diesen Reaktionären im Competitive Enterprise Institute, der Hoover Foundation und dem Marshall Institute zu tun. Organisationen, die von radikalen Rechten und gehirnamputierten Fundamentalisten finanziert werden. Aber leider haben die nun mal ungeheuer viel Geld zur Verfügung.«

»Ja, ich verstehe«, sagte Evans. Er stand auf. »Kann ich sonst noch was für Sie tun?«

»Ich will offen mit Ihnen sein«, sagte Drake. »Ich bin sehr unzufrieden. Sind wir jetzt wieder bei 50 000 Dollar die Woche?«

»Unter den gegebenen Umständen haben wir wohl keine andere Wahl.



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