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Autor:Susan Mallery
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2016-02-09T16:00:00+00:00

13. KAPITEL

Jonathan betrat den Festsaal der Frauenvereinigung. Es war Samstagmorgen, und ihm blieben noch knapp zehn Minuten, bevor die Pressekonferenz begann. Vorher wollte er Taylor sehen. In den vergangenen drei Tagen hatte er sie ehrlich gesagt – fast – ein wenig vermisst. Ausgerechnet er, der sonst doch nie jemanden so nahe an sich heranließ, dass solche Gefühle aufkommen konnten.

Kaum war er durch die Tür, stieß er mit einer Frau zusammen. Leider handelte es sich nicht um eine sehr attraktive Honigblonde, sondern um Katrina.

„Dr. Kirby! Jonathan! Ich würde Sie ja gerne fragen, wo Sie in den letzten Tagen gesteckt haben. Aber in Wahrheit weiß ich das längst“, verkündete die Moderatorin und verstellte ihm den Weg. „Wie sind die Shows gelaufen?“

„Gut. Die Einschaltquoten waren hoch, und das erste Feedback fiel sehr vielversprechend aus.“ Genau genommen waren die Kritiker total begeistert gewesen. Seine Agentin tanzte wahrscheinlich noch immer auf ihrem Schreibtisch und hatte Dollarzeichen in den Augen. Natürlich hatten ihm die Anzugträger des Senders noch einen Einlauf verpasst und darauf hingewiesen, wie wichtig es war, dass er den Wettbewerb gewann. Aber … na und? So, wie er sich momentan fühlte, würde er alles gewinnen.

Katrina verzog die Lippen zu einem kleinen Schmollmund. „Schade, dass Sie mir gar nicht gesagt haben, wo Sie hingehen. Ich hätte ja mitkommen und Sie noch etwas coachen können. Ganz privat, versteht sich.“

Ihre Stimme sollte wohl verführerisch wirken, erinnerte aber eher an ein Raubtier. Jonathan lächelte freundlich und drückte leicht ihre Hand. „Katrina, mit einer Vollblutfrau wie Ihnen wäre ich doch völlig überfordert. Danke für das Angebot, aber ich möchte nicht als Kerbe in Ihrem Bettpfosten enden. Tief im Innern bin ich sehr sensibel, wissen Sie?“

Sie lächelte. „Ich denke, Sie würden diese Situation hervorragend meistern.“

„Danke. Ich fühle mich geschmeichelt.“

„Abgestoßen“ traf es besser, aber warum unnötige Probleme hervorrufen? Behutsam löste er die Hand aus ihren Klauen und eilte dann quer durch den Raum, um Taylor zu suchen. Endlich erblickte er sie. Sie stand vorn neben der Bühne und unterhielt sich mit einem Journalisten. Als sie ihn bemerkte, beendete sie schnell das Gespräch und kam ihm entgegen.

„Du hast mich gestern Abend versetzt, Jonathan. Aber als rationaler Mensch habe ich natürlich die Umstände geprüft“, erklärte sie leichthin, obwohl ihre großen Augen ein wenig dunkler wirkten. Fast, als würde sie sich Sorgen machen. „Es gab offenbar einen ziemlich heftigen Sturm im Landesinneren. Und zwar sowohl am Donnerstag als auch Freitagabend.“

„Wem sagst du das“, entgegnete er. „Mein Flug nach Dallas wurde gecancelt. Ich habe es immerhin bis nach Phoenix geschafft, wo ich dann die komplette Nacht auf dem Flughafen verbringen musste. Und dann hätte ich beinahe noch die Konferenz hier verpasst.“ Er sah sich in dem großen Raum um, in den immer mehr Menschen strömten. „Scheint so, als wären wir ziemlich populär.“

„Das sind wir.“

Taylor ergriff seinen Arm und führte ihn zu einem etwas ruhigeren Platz an der Seite. An diesem Tag trug sie ihr Haar offen. Die glänzenden Wellen umschmeichelten ihr hübsches Gesicht.

Sie hatte ihm gefehlt. Er hatte es vermisst, mit ihr zu sprechen – und mit ihr zu streiten.

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