Weisse Sonne by A.e Johann

Weisse Sonne by A.e Johann

Autor:A.e, Johann [A.e, Johann]
Die sprache: deu
Format: epub
Amazon: B002AFVUOS
Herausgeber: Bertelsmann Verlag
veröffentlicht: 1955-01-30T23:00:00+00:00


hen irgendwo und unbekannte Blumen; und vielleicht ist auch noch Rauch zu spüren aus fernen Hütten, wo man Gras auf den Herden verbrennt oder trocknes Laub, denn Holz ist kostbar. Und das Boot hat seinen eigenen Geruch, nach ranzigem Öl, nach Holz-kohlenfeuer und auch nach Weihrauch. Vielerlei Unsichtbares haftet in diesen alten glatten Planken, diesen Pfosten, ganz blank und glatt, von tausend Händen poliert.

Der Mond wandert und blinzelt durch die vielen feinen Ritzen im Bambusverdeck. Peter liegt auf dem Rücken und sieht zu, wie die Silberstrahlen durch das Dunkel spielen. Er kann nicht wieder einschlafen, seit ihn die Bootsleute weckten, die im Heck unter ihren Matten aus Reisstroh liegen; einer von ihnen war aufgestanden gegen Mitternacht und hatte die Holzkohlen in der eisernen Pfanne angeblasen. Die heißen Gase wehen über die Schlafenden hin und wärmen sie – oder sollen sie wärmen und vor den Kwei schützen, den bösen Geistern, die des Nachts umgehen. Peter glaubt weder an die Wärme noch an die Kwei – aber vielleicht schon seit dreitausend Jahren mag es Sitte sein, die Holzkohlen in diesen verdeckten Pfannen glühen zu lassen auf den Dschunken über dem nächtlichen Strom – und wie kann schlecht oder falsch sein, was seit dreitausend Jahren geschieht –! Sie schwatzten ein wenig, die Kulis da vorn, sie rekelten sich und rülpsten auch – ah, so viel Reis, drei Mahlzeiten am Tag, nicht nur zwei wie sonst!

Vornehme Leute haben wir im Boot und großmütige! Langes Leben ihnen und viele Söhne und Enkelsöhne! Und sie zahlen gut.

Möge ihnen die ›Hörerin der Hilferufe der Welt‹ gnädig sein, wenn sie in Anfechtung geraten! Möge sie, die ehrenwerte Tochter des großen Tai, ihren ersten Sohn empfangen, hier auf unserem Boot!

Vielleicht nutzt es etwas, daß wir der Kwan Yin, der Göttin der Frauen, einen Korb Mandarinenfrüchte opferten. Die junge Herrin hätte eine in ihrer Achselhöhle tragen müssen –; aber das wollte sie 177



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