Weil das Herz nicht schweigen kann by Melissa Jagears

Weil das Herz nicht schweigen kann by Melissa Jagears

Autor:Melissa Jagears
Die sprache: eng
Format: epub
ISBN: 9783765573828
Herausgeber: Brunnen Verlag Gießen
veröffentlicht: 2016-01-14T10:39:38+00:00


Kapitel 16

Will warf einen Blick auf die Uhr. Viertel vor fünf. Er schlenderte durch die Gänge, um zu sehen, ob er vielleicht einen Kunden übersehen hatte, aber der Laden war noch genauso leer wie seit zwei Stunden. Er hängte seinen Hammer im Lager an die Wand. Die Leute in der Stadt sollten allmählich aufhören, ihn für Axels Verbrechen zu bestrafen. Wenn er mit dem Doppelleben seines Geschäftspartners irgendetwas zu tun gehabt hätte, hätte der Sheriff ihn schon längst festgesetzt.

Aber wie sehr er den Einwohnern von Salt Flatts auch grollen mochte, es änderte nichts.

Etwas Gutes hatte es allerdings doch, dass die Leute den Laden mieden. Er konnte jeden Tag früh schließen und nach Eliza Ausschau halten. Seit er sie zum ersten Mal beim Metzger gesehen hatte, war er jeden Nachmittag dort vorbeigegangen – in der Hoffnung, sie zu treffen, wenn sie das Wischwasser ausleerte. Er hatte nicht vor, ihr auf den Stufen zur Metzgerei schöne Augen zu machen. Aber war es so schlimm, sich ein paar Worte von ihr zu erhoffen?

Nur zwei Mal war er ihr begegnet, immer an einem Donnerstag. Und heute war wieder Donnerstag. Wenn er sie nicht antraf, sollte er nach Silas Jonesey sehen. Man hatte Will nicht wieder auf die Farm gerufen, aber der Mann brauchte ein wenig menschliche Gesellschaft und vielleicht ein Schachspiel, um aufgemuntert zu werden. Jonesey war entschieden zu viel allein.

Die Ladentür öffnete sich und die kleine Glocke schlug an.

Will schloss die Augen und seufzte leise. Eine Chance, Eliza zu sehen, oder eine Chance, etwas zu verkaufen? Mit Ausnahme der Vorräte an Konserven, die der Laden führte, hatte er in letzter Zeit kaum etwas gegessen. Um Lebensmittel zu kaufen, hätte er seine vermissten Ersparnisse finden müssen, aber bisher blieb die Geldbörse verschwunden. Dringender, als Eliza zu sehen, brauchte er ein bisschen Kleingeld in den Taschen.

Zumindest war das die Botschaft, die sein Magen ihm sandte.

Er schleppte sich nach vorn.

„Guten Tag, William.“ Der Sheriff nahm den Hut ab.

Will zögerte. Brachte der Mann diesmal gute oder wieder schlechte Nachrichten? Die beste Neuigkeit wäre die, dass er Axel mitsamt der gesamten Beute geschnappt hatte. „Haben Sie Axel gefasst?“

„Die Hilfssheriffs in Atchison haben jetzt die Suche übernommen. Das ist die Gegend, wo die Walker-Gang festgenommen wurde.“

Will presste eine Hand auf den Magen. „Und was kann ich dann für Sie tun?“

„Etliche Geschäfte in der Stadt haben Warendiebstähle gemeldet. Haben Sie bemerkt, dass Ihnen etwas fehlt? Oder ist Ihnen aufgefallen, dass sich jemand grundlos hier herumtreibt?“

„Ich vermisse in der Tat etwas, dachte aber bis jetzt, ich hätte es nur verlegt. Es hat nicht zufällig jemand eine Lederbörse mit vierundachtzig Dollar gefunden und abgegeben?“

Der Sheriff pfiff durch die Zähne. „Ein hübsches Sümmchen, um es zu verlegen.“

„Das müssen Sie mir nicht sagen.“ Obwohl es nicht annähernd genug war, um an ein Studium denken zu können. „Mir ist niemand aufgefallen, der sich ungewöhnlich oder verdächtig benommen hätte.“

Der Sheriff nahm ihn genau in Augenschein. „Will, ich muss Sie das fragen: Warum haben Sie sich auf der Hauptstraße herumgetrieben und in die Schaufenster gestarrt?“

Wie bitte? Der



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