Weber, David by Widerstand Der

Weber, David by Widerstand Der

Autor:Widerstand Der
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Ah! Zum ersten Mal auf diesem verfluchten Planeten habe ich es zur Abwechslung mal mit etwas zu tun, das ich verstehe, dachte Gunshail. Er verspürte sogar fast so etwas wie Mitgefühl, vielleicht sogar Sympathie mit dem abscheulich haarlosen Alien, der da vor ihm stand.

Wenigstens sind die Kreaturen, die uns so viel Ärger machen, nicht auch noch Unkrautfresser, sagte er sich. Das ist ja wenigstens schon mal etwas. Aber nur, weil er sagt, dass er hier ist, um jagen zu können, heißt es noch lange nicht, dass das auch stimmt.

»Ihr Fahrzeug erscheint mir etwas groß für nur zwei Jäger«, stellte die mechanische Stimme fest.

»Rob hat keinen Truck, sondern nur einen Personenwagen … ein Fahrzeug, um Menschen zu befördern, das nur wenig Platz für Fracht hat, soll das heißen«, erwiderte Mitchell und zuckte übertrieben mit den Schultern, da er hoffte, der Alien würde die Bedeutung dieser Geste begreifen. »Ich gebe zu, dass der Truck zu groß ist, um ein paar erlegte Rehe zu transportieren, aber er war der einzige Wagen, den ich auftreiben konnte. Er war das einzige Fahrzeug, das mir zur Verfügung stand, will ich damit sagen.«

Das war durchaus möglich, überlegte Gunshail. Er war sich nicht sicher, was ein »Reh« war, daher wusste er nicht, welche Ausmaße ein solches Tier hatte und wie groß ein Fahrzeug sein musste, um zwei oder drei Kadavern Platz zu bieten. Die Shongairi hatten bereits beobachten können, dass diese Menschen über eine erschreckende Vielfalt an unterschiedlichen Fahrzeugen verfügten. Vor allem hier in den »Vereinigten Staaten« konnte man manchmal den Eindruck bekommen, dass mehr Vehikel als Menschen existierten. Außerdem waren sie bereits wiederholt einzelnen Menschen oder Vertretern örtlicher Behörden begegnet, die diese vormals militärischen Fahrzeuge für ihre Zwecke nutzten.

»Ich werde das Fahrzeug überprüfen«, verkündete die mechanische Stimme. »Tun Sie nichts, was meine Krieger beunruhigen könnte.«

»Würde mir nicht mal im Traum einfallen«, erwiderte Mitchell so ernsthaft, wie er nur konnte.

Gunshail sah zu seinen Leuten, die von der Ladefläche der Transporter gestiegen waren. Dann ließ er seine Ohren in Richtung des Fahrzeugs dieses Menschen zucken. Seine Soldaten hatten seine Seite der Unterhaltung in ihrer eigenen Sprache mithören können, daher wussten sie bereits, was er von ihnen erwartete. Sektionskommandant Brasik ließ seinerseits als Reaktion für den wortlosen Befehl die Ohren sinken.

Dass Brasik alle Menschen wegen ihrer verdammten Perversität und ihrem Mangel an zivilisierter Moral von Grund auf hasste, war Gunshail bekannt, und er selbst hatte auch nicht allzu viel für Menschen übrig. Aber anders als der Sektionskommandant, der am liebsten jeden Menschen auf der Stelle erschossen hätte, der ihm über den Weg lief, damit Dainthar und Cainharn unter sich ausmachen konnten, wer denn nun seine Seele bekommen sollte (falls sie überhaupt an einen von ihnen ging), war Gunshail klar, dass sie früher oder später mit diesen Kreaturen einen Dialog würden beginnen müssen, anstatt sie einfach nach und nach alle umzubringen. Schließlich war das der Grund, wieso sie überhaupt mit der Eroberung begonnen hatten.

Seine obersten Vorgesetzten hatten ihm genau diese Sache in sehr deutlichen Worten erklärt, nachdem es zu dem unerfreulichen Vorfall mit der menschlichen Frau und ihrem Nachwuchs gekommen war.



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