Warrior Cats Short 09 - Tüpfelblatts Herz by Hunter Erin

Autor:Hunter, Erin
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Abenteuer, Antolin, Bestseller, Clans, Familie, Freiheit, Freundschaft, Intrigen, Jugendbuch, Kampf, Katzen, Kinderbuch ab 10, Kinderbuch ab 12, Krieger, Prophezeiung, Reihe, Rivalen, Serie, Spannung, Tiere, Tierfantasy, Vertrauen, Wildnis
ISBN: 9783407758774
Herausgeber: Beltz
veröffentlicht: 2020-12-16T23:00:00+00:00

6. KAPITEL

»Puh! Tüpfelpfote stinkt!«

»Tüpfelpfote, wach auf!« Jemand boxte sie in die Seite. »Wo bist du bloß gewesen? Du bist ja völlig verdreckt. Und riechst, als hättest du dich im Sumpf gesuhlt!«

Tüpfelpfote riss die Augen auf. Sofort dachte sie wieder an ihre Flucht aus dem Wald der Finsternis und fürchtete einen Moment lang, dass das hier nur ein Traum war und sie in Wirklichkeit noch immer an diesem schlimmen Ort feststeckte.

Doch zu ihrer Erleichterung beugte sich jetzt Rotpfote über sie. »Warst du nachts noch unterwegs? Putz dich schnell, bevor Drosselpelz dich so sieht!«

Als Tüpfelpfote sich im Nest aufsetzte, gab das Moos ein schmatzendes Geräusch von sich. Ihr Bauchfell war schlammverfilzt.

Glanzpfote rümpfte die Nase. »Bist du in Fuchskot gefallen? Pass bloß auf, wenn du dich sauber leckst. Nicht dass du noch krank wirst!«

Tüpfelpfote stand auf und streckte sich, ihre Muskeln taten weh, als hätte sie überhaupt nicht geschlafen. War sie wirklich die ganze Nacht durch den Wald der Finsternis gerannt? Hatte sich Stachelkralle da seine Verletzungen zugezogen? Sie drängte sich an ihren Wurfgefährten vorbei aus dem Bau, um sich in Ruhe im Wald zu säubern und auf andere Gedanken zu kommen.

»Da bist du ja!«, rief ihr Drosselpelz schon von Weitem entgegen. »Komm, Abendstern hat uns gebeten, die Grenze am Baumgeviert zu kontrollieren. Die Morgenpatrouille hat unbekannte Gerüche wahrgenommen, da müssen wir sichergehen, dass wir keine unerwünschten Besucher haben.« Als sie näher kam, schreckte der sandgraue Kater vor ihr zurück. »Gütiger SternenClan! Wo hast du dich denn rumgetrieben? Du strotzt ja vor Dreck!«

»Ich wollte mich gerade putzen«, miaute Tüpfelpfote.

»Mach das! Aber so lange kann ich nicht warten. Dann nehme ich eben Vipernzahn mit. Wir sehen uns nach Sonnenhoch zum Kampftraining.« Zum Glück fragte er nicht weiter nach, sondern trabte hinüber zu Vipernzahn und verschwand mit ihm im Ginstertunnel.

Tüpfelpfote folgte ihnen mit einigem Abstand. Auf dem Weg die Schlucht hinauf spürte sie jeden Stein unter den wunden Pfoten. Wie weit war sie in der Nacht wohl gelaufen? Sie war so müde und erschöpft, als hätte sie das DonnerClan-Territorium dreimal umrundet. Oben angekommen hörte sie eine Patrouille nahen und versteckte sich im Farn. Die Katzen waren schwer mit Beute beladen. Tüpfelpfote knurrte der Magen. Dann kam die letzte Katze der Patrouille: Stachelkralle. Tüpfelpfote hielt die Luft an. Hoffentlich bemerkte er sie nicht.

Zu spät. Der grau-weiße Krieger blieb schnüffelnd stehen, legte die Beute ab – ein junges Eichhörnchen – und trat ans Farngebüsch. »Hallo!«, flüsterte er. »Ich weiß, dass du da drin bist.«

Tüpfelpfote steckte den Kopf heraus. »Ich muss mich noch putzen. Mein Fell ist voller Schlamm.«

Stachelkralle nickte. »Beim nächsten Mal machst du dich sauber, bevor du zurückkommst.« Er sah sich um. »Wo ist Drosselpelz?«

»Mit Vipernzahn auf Patrouille.« Ihr Herz klopfte, so wie immer, wenn sie ihm nahe war, doch sofort musste sie an die vergangene Nacht denken. Warum ließ er sich das Kämpfen von bösen Katzen beibringen?

»Also bist du allein?«, miaute Stachelkralle. »Prima! Dann kannst du ja mit mir trainieren!« Als er sie so anstrahlte, lösten sich all ihre Bedenken in Luft auf. Ich kann ihm doch trauen, oder?!

Stachelkralle setzte sich wieder in Bewegung.

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