Warrior Cats Short 06 - Tigerkralles Zorn by Hunter Erin

Autor:Hunter, Erin
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Abenteuer, Bestseller, Biografie, Clan, Familie, Feuerstern, Freundschaft, Intrigen, Jugendbuch, Kampf, Katzen, Kinderbuch ab 10, Kinderbuch ab 12, Kurzgeschichte, Natur, Reihe, Rivalen, Serie, Tiere, Tierfantasy, Vertrauen, Wildnis
ISBN: 978-3-407-75541-4
Herausgeber: Beltz
veröffentlicht: 2019-12-18T23:00:00+00:00

6. KAPITEL

Tigerkralle brach durch das Unterholz und stürzte sich von hinten auf Sturmwind. Wie ein Stein ging der Krieger unter ihm zu Boden. Tigerkralle schlug ihm die Krallen in die Kehle. Als Blut unter seinen Pfoten hervorquoll, hätte er am liebsten laut gejubelt. Hinter ihm rannten Mausefell und Dornenpfote davon, ihre Pfotenschritte entfernten sich eilig Richtung Lager. »Feiglinge!«, fauchte Tigerkralle.

»Beim SternenClan!« Rostfell rang nach Luft. »Du hast ihn getötet!«

Tigerkralle ließ von dem leblosen Sturmwind ab. »Er hätte schneller reagieren sollen«, miaute er.

Mit zitternden Läufen kam Weißkehle angetappt und schnupperte an Sturmwind. »Aber … aber er hat doch gar nicht mit einem Angriff gerechnet! Er war doch bloß auf Patrouille!«

»Ein guter Krieger ist immer bereit«, knurrte Tigerkralle. »Wer hilft mir jetzt, die anderen zu suchen?«

Narbengesicht schleifte die Pfoten über den Boden. »Warum? Wir sind in ihr Territorium gedrungen. Wir haben einen ihrer Krieger getötet! Wir wollen den SchattenClan nicht in einen Kampf mit dem DonnerClan zerren. Dafür ist er noch nicht stark genug!«

Tigerkralle stellte das Nackenfell auf. »Es gibt immer einen Grund, einen anderen Clan anzugreifen! Größeres Territorium, mehr Beute, eine Chance, Stärke zu beweisen!«

»Aber der SchattenClan ist nicht stark«, protestierte Rattennarbe. »Und wir wollen weder das Territorium des DonnerClans übernehmen noch ihre Beute jagen.«

Aus der Ferne näherten sich Katzen in schnellem Tempo, stürmten durchs Unterholz, kümmerten sich nicht darum, dass sie die Beute verjagten. Narbengesicht trat vor. »Tigerkralle, wie sind zum Jagen hier, nicht zum Kämpfen. Diesen Kampf können wir nicht gewinnen. Noch nicht.«

Rostfell trat unruhig auf den Pfoten hin und her. »Wir sollten uns aus dem Staub machen!«

Tigerkralle legte das Fell wieder an. Lass sie glauben, es wäre deine Entscheidung, sich zurückzuziehen, warnte ihn die Stimme im Kopf. Sonst könnte das deine dümmste Aktion überhaupt gewesen sein. »Gut. Dieser Krieger«, Sturmwinds Körper zitterte wie ein Blatt im Wind, als er nach ihm trat, »sollte eine deutliche Botschaft sein, dass der SchattenClan wieder erstarkt ist.« Erst als er mit dem Schwanz schnippte, stürmten Narbengesicht, Rostfell und Rattennarbe Richtung Donnerweg davon. Ich habe euch das Signal zum Rückzug gegeben! Vergesst das nicht!

Weißkehle blieb, wo er war. Er hatte die Nase tief im Fell des toten, aber noch warmen Kriegers verborgen. »Kommst du?«, fauchte Tigerkralle. Weißkehle rührte sich nicht. »Wartest lieber auf deine DonnerClan-Freunde, was?«, versetzte Tigerkralle. »Ich wusste, dass ich dir nicht trauen kann. Hör zu, Weißkehle. Im SchattenClan bist du nicht mehr willkommen, das garantiere ich dir.«

»Hier entlang!«, drang Mausefells schrille Stimme hinter einem Farnbüschel. »Beeilung!«

Tigerkralle hob den Kopf und schnupperte. Über dem ätzenden Gestank des Donnerwegs roch er Feuerherz und Weißpelz, die sich schnell näherten. So gerne er auch geblieben wäre, um ihrer Trauer um Sturmwind beizuwohnen, wusste er, dass er es nicht mit allen alleine aufnehmen konnte. In dem Moment, als Feuerherz auf die Lichtung unter den Eschen stürmte, verschwand er im Holunderbusch.

»Er ist tot!«, jammerte Weißkehle.

Tigerkralle sprang durch den Busch und kämpfte sich durch den Farn. Trockene Wedel schlugen ihm gegen die Läufe und stachen ihm in die Augen. Keuchend blieb er am Donnerweg stehen. Zu seiner Überraschung stolperte Weißkehle in einiger Entfernung aus dem Brombeergestrüpp.

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