Warrior Cats 4-6 - Die letzte Hoffnung by Hunter Erin

Warrior Cats 4-6 - Die letzte Hoffnung by Hunter Erin

Autor:Hunter, Erin
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 978-3-407-74516-3
Herausgeber: Beltz & Gelberg
veröffentlicht: 2015-01-01T00:00:00+00:00


16. KAPITEL

Häherfeder zitterte. Ein kalter Wind hatte ihn geweckt. Er setzte sich auf und spürte Regen auf sein Fell prasseln. Wo bin ich? Er war unter einem von Regenwolken verdunkelten Himmel auf einem Grashang aufgewacht, inmitten einer trostlosen Landschaft mit sterbenden Bäumen und sturmgepeitschten Wiesen. War er im Wald der Finsternis? Im SternenClan herrschte doch sonst immer Blattgrüne und es wehte höchstens eine leichte Brise in der von Beuteduft geschwängerten Luft. Häherfeder stellte das Fell auf gegen die Kälte und tappte zu einem Wäldchen weiter unten am Hang. Kein Vogel zwitscherte, kein Lebewesen regte sich. Er spitzte die Ohren und lauschte nach Pfotenschritten. Gab es hier Katzen?

Fell streifte an Rinde. Mit klopfendem Herzen duckte sich Häherfeder unter ein tropfendes Farndickicht. Er presste den Bauch auf den Boden und spähte hervor. Vier schlammbedeckte Pfoten tappten auf ihn zu. War das ein Krieger der Finsternis? Er kroch tiefer in das Gestrüpp hinein, bis ein vertrauter Geruch seine Zunge umwehte. Tüpfelblatt! Schwindelig vor Erleichterung stürzte er aus dem Dickicht.

»Häherfeder! Was machst du denn hier?«, rief Tüpfelblatt.

»Ist das hier das Jagdgebiet des SternenClans?« Häherfeder sah hinauf zu den braun werdenden Blättern.

Tüpfelblatt zuckte mit den Ohren. »Ja.«

»Was ist passiert?«

»Blattfall.« Tüpfelblatt zog die Schultern hoch gegen den eisigen Wind. »Der erste, den der SternenClan je erlebt hat.« Ihre Stimme klang matt. »Und ich kann die Blattleere schon in der Luft schmecken.«

»Blattleere im SternenClan? Unmöglich!«

»Nicht mehr. Der Wald der Finsternis erhebt sich.« Tüpfelblatt erschauderte. »Und der SternenClan könnte untergehen.«

Häherfeder peitschte mit dem Schwanz. »Das werde ich verhindern!« Seine Augen suchten die Waldlandschaft ab, und er hoffte, noch mehr Pelze zu sehen. »Ich bin gekommen, um mit Flammenschweif zu sprechen.«

Tüpfelblatt schaute überrascht. »Warum jetzt?«

»Ich habe das Zeichen gesehen«, erklärte Häherfeder.

Tüpfelblatt sah ihn verständnislos an. »Welches Zeichen?«

»Das der SternenClan geschickt hat. Das brennende Schilfrohr.«

»Der SternenClan schickt keine Zeichen mehr.« Tüpfelblatt legte den Kopf zur Seite. »Wir können den See nicht mal mehr sehen.«

»Aber einer von euch muss es getan haben!« Häherfeder schüttelte sich den Regen aus dem Pelz. »Bei meinem letzten Versuch, Flammenschweif zu finden, bin ich nur bis zum Mondsee gekommen. Und jetzt bin ich hier!«

»Der SternenClan hat dir kein Zeichen geschickt«, beharrte Tüpfelblatt.

Häherfeder tappte an ihr vorbei und blickte in die Bäume. »Aber irgendjemand hat es getan.« War es Stein? »Ich muss mit Flammenschweif sprechen. Ich muss die Heiler-Katzen wieder vereinen.«

Tüpfelblatt sah sich argwöhnisch um. »Du weißt doch, dass der SternenClan geteilt ist. Du wirst Flammenschweif hier nicht finden. Er ist auf dem Gebiet des SchattenClans.«

Häherfeder schnaubte: »Ich dachte, bei euch gibt es keine Grenzen.«

»Jetzt schon«, fauchte Tüpfelblatt.

»Aber sie existieren doch nicht wirklich!« Warum machte sie alles so kompliziert? »Ich werde Flammenschweif suchen!«

Tüpfelblatts Augen wurden schmal. »Die Dinge haben sich geändert!«

»Die Wahrheit bleibt immer noch gleich«, zischte Häherfeder. »Und ich werde Flammenschweif dazu bringen, Kleinwolke zu sagen, dass ich ihn nicht getötet habe.«

»Das wird nicht so einfach sein, wie du denkst«, warnte Tüpfelblatt. »Der SchattenClan wird dich nicht über seine Geruchsgrenze lassen.«

Enttäuschung stieg in Häherfeder auf. »Du musst mir nicht helfen!«

Er zuckte zurück, als Tüpfelblatt ihre Schnauze jäh vorstreckte.



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