Vorposten des Commonwealth by Alan Dean Foster

Vorposten des Commonwealth by Alan Dean Foster

Autor:Alan Dean Foster [Foster, Alan Dean]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Moewig 3597
veröffentlicht: 2013-07-15T04:00:00+00:00


Westplace, Chatham Kingsleys Inselheim, spiegelte Reichtum wider – neuen Reichtum im Gegensatz zu den traditionsverhafteten Erbsitzen. Kingsley hätte ein Baronat im alten terranischen Stil bauen können (sie waren augenblicklich in Mode).

Aber er war gegen die unechte Reproduktion und wünschte sich statt dessen ein Maximum an moderner Bequemlichkeit. Diese ließ einen großen Teil des Inselinneren als naturbelassenen Garten übrig. Die meisten der notwendigen Geschäftsgebäude, zum Beispiel die Lagerhäuser, waren vor der Küste auf Pfeilern, Stützen und schwimmenden Plattformen errichtet worden.

Das zentrale Wohnhaus bestand aus einem einzigen Turm, der sich auf der Seite, wo die Insel steil in das seichte Meer abfiel, einige fünfzig Meter in die Luft erhob und sich über die gleiche Strecke in See und Felsgestein einbohrte.

Deshalb befand sich die Insel fast noch ganz im jungfräulichen Zustand. Der natürliche Überfluß an Pflanzenwuchs war durch wohlberechnete Zusätze von organischen Düngemitteln und Aufbaustoffen sowie fachmännische Pflege noch gesteigert worden. Dicke nacktsamige Palmen, Farne, Sporenpflanzen und Schachtelhalme wuchsen dicht am Wasser und tauchten anmutige Wedel in die nur wenig salzige Flut. An einigen Stellen vermischten sie sich sogar mit den Wasserpflanzen, die vom Meeresgrund sonnenwärts strebten, und bildeten eine ungebrochene grüne Mauer, gegen die träge Wellen klatschten.

Der Turm selbst bestand aus parallelen senkrechten Stützen aus einer kupfrigen Bronzelegierung und Scheiben aus undurchsichtigem schwarzem Glas.

Takaharu steuerte den Schweber durch die wenigen kleinen Handelsfahrzeuge in dem künstlichen Hafen auf ein einziges langes Schwimmdock zu. Ein verankerter Gehweg führte zum Turm.

Malcolm warf einen Blick auf die Konsole. „In Ordnung, Maijib. Sie können den Anruf jetzt beantworten.“ Da Kingsley sich nach außen hin streng an die Gesetze hielt, brauchten sie nicht zu fürchten, bei Annäherung an seinen Besitz mit einer Rakete oder Mine bedacht zu werden. Daß sie aber jetzt angerufen wurden, war ganz in Ordnung.

Der Erste Maat schaltete das Kommunikationsgerät ein. Sofort füllte eine aufgeregte Stimme die Kabine. Sie klang außerdem amtlich und ein bißchen kriegerisch.

„… ein privater Wohnsitz! Identifizieren Sie sich bitte! Dies Gebiet gilt als …“

Hammurabi beugte sich zum zweiten Mal in zwei Tagen über das Mikrophon. „Malcolm Hammurabi, Kapitän und Eigentümer des freien Frachters Umbra, in Begleitung von den Leutnants der Vereinigten Kirche Kitten Kai-sung und Porsupah und dem Ingenieur Philip … Philip …“ Malcolm sah sich nach dem Langen um. In der ganzen Zeit hatte er nicht daran gedacht, den Burschen nach seinem Familiennamen zu fragen.

„Lynx“, sagte der Ingenieur.

„… Philip Lynx. Ich möchte mit dem Handelsherrn Chatham Kingsley sprechen. Ist der alte Hurensohn zu Hause oder nicht?“

„Ich bitte Sie, sich zu mäßigen, Kapitän! Sie müssen wissen, daß …“

„Lassen Sie nur, Hulen“, unterbrach eine kultivierte, ruhige Stimme.

„Ja, Sir“, erwiderte der unglückliche Hulen geknickt. Die Stimme erklang von neuem.

„Sind Sie das, Hammurabi? Hier spricht der alte Hurensohn persönlich. Was hat Sie aus dem Orbit heruntergeholt? Ich dachte, Sie könnten eine Schwerkraft über einem halben g nicht ausstehen. Ihr Guthaben ist schon vollständig auf das Konto Ihres Schiffs auf Terra überwiesen worden. Das haben Sie doch bestimmt längst überprüft.“

„Habe ich. Deswegen bin ich ja auch nicht gekommen.“

„Warum dann?“

„Ich bin verärgert, Kingsley, verärgert.“

„Und vermutlich bin ich derjenige, der Sie verärgert hat, wie? Gut, kommen Sie herauf.



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