Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition) by Lampson David

Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition) by Lampson David

Autor:Lampson, David [Lampson, David]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-05-03T17:00:00+00:00


5. Kapitel Ich glaube, es war ein paar Tage später, als Houston mit mir in die Stadt fuhr, um Sachen für den Pool zu besorgen. Wir kauften Chlor und Filter und ein paar Stuhlbezüge, und danach verbrachte Houston noch eine Stunde beim Zahnarzt, während ich im Wartezimmer saß. Anschließend fuhren wir ein bisschen in der Stadt herum und gingen zu McDonald’s essen. Dort war das Essen nicht ganz so super wie bei Francisco in Los Angeles, aber doch einigermaßen. Ich aß gerade meinen Cheeseburger zu Ende und wandte mich dem Big Mac zu, als mir Alvins Anregung vom Abend davor einfiel, und ich beschloss, Houston zu fragen, was beim letzten Poolwart, den er eingestellt hatte, denn so schlimm gewesen war. Ich versuchte es so beiläufig, wie ich konnte.

»Ich habe ihn wegen Unfähigkeit gefeuert«, erklärte Houston. »Er schaffte es nicht, pünktlich zur Arbeit zu kommen. Wenn er glaubte, ich wäre nicht da, hatte er die schlechte Angewohnheit, einzupennen und den halben Tag zu schlafen. Hatte einfach keinen Respekt vor dem Job. Und ich weiß genau, dass er mich mindestens einmal bestohlen hat.«

»Dann hast du ihn also gehasst.«

»Wer behauptet das denn?«

»Weiß ich nicht mehr. Vielleicht Julia.«

Ich hatte das Gefühl, schon zu viel geredet zu haben. Ich wusste, ich musste ruhig bleiben. Houston trank einen Schluck Cola, und ich spürte, wie er mich dabei ziemlich aufmerksam betrachtete. Einen Moment lang war ich sicher, dass ich mich verraten hatte. Als Letztes konnte ich gebrauchen, dass Houston rauskriegte, dass ich Alvins Bruder war, wo doch jetzt alles so gut lief im Hotel.

»Es stimmt, dass ich ihn auch als Person nicht mochte«, sagte Houston schließlich. »Ich sage dir auch, warum, wenn du es wirklich wissen willst.«

»Ich hab einfach bloß laut gedacht. Es ist auch gar nicht wichtig.«

»Aber kann ich dir denn trauen, Joe? Denn Julia weiß nicht besonders viel darüber.«

»Natürlich.«

»Vermutlich hast du gehört, dass sie etwas miteinander hatten.«

Ich nickte nur. Ich hatte Angst, laut was zu sagen.

»Aber dieser Kerl war völlig anders als du, Joe. Er war ein eigenartiger Mensch, ein Einzelgänger. Er passte nirgends so richtig rein, also wollte er auch nicht, dass Julia reinpasste. Er setzte ihr eigenartige Flöhe ins Ohr, durch die sie Zweifel an sich und an den Leuten um sie herum bekam. Er versuchte, sie gegen ihre eigene Familie aufzubringen. Gegen ihren eigenen Vater.«

Über Alvin zu reden machte Houston offenbar sauer. Er hatte ein Chicken-Sandwich bestellt, rührte es jedoch nicht an und tippte immer bloß mit dem Finger drauf. Seine Stimme war jetzt ruhiger, aber auch intensiver.

»Wie du wahrscheinlich weißt, hatte mein Vater letztes Jahr juristische Probleme. Bill Manning ist ein toller Geschäftsmann, und er hat in dieser Stadt viel Geld gemacht, daher sind einige Leute neidisch auf ihn. Er musste ein Jahr damit verschwenden, gegen einen Haufen erfundener Anklagen zu kämpfen. Erpressung, Geldwäsche, Bestechung – die Anschuldigungen änderten sich ständig, weil keine davon eine reale Basis hatte. Es war, als könnte sich der Staatsanwalt nicht entscheiden, welche Lüge er vorbringen sollte. Siehst du die Nachrichten?«

»Wenn ich Zeit habe.«

»Die ganze Sache war nichts als eine Verschwendung guter Steuergelder, aber für meinen Vater war es ein hartes Jahr.



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