Voll gebissen by Carina Mueller

Voll gebissen by Carina Mueller

Autor:Carina Mueller [Mueller, Carina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
Herausgeber: Oldigor Verlag
veröffentlicht: 2013-05-14T22:00:00+00:00


Ein sanftes Rucken brachte mich wieder zur Besinnung.

„Emma, wir sind da. Du kannst jetzt loslassen.“

Huch? Wir waren schon da? War ich eingeschlafen? Oder in Ohnmacht gefallen? Wie auch immer. Ich versuchte, meine ineinander verschränkten Finger zu öffnen, doch es gelang mir nicht. Meine Schulter klopfte wie verrückt und brannte, als hätte man sie mit Benzin übergossen und angezündet.

Liam öffnete für mich vorsichtig meine Finger und schon kam ein Mann mit schlohweißen Haaren dazu, den Liam mit „Dr. White“ begrüßte.

„Warte, ich helfe dir“, sagte der Mann mit einer tiefen, rauen Stimme und ich spürte, wie ich vom Moped gezogen wurde.

Liam nahm mich auf die Arme und trug mich in das Haus des Doktors. Er erklärte was vorgefallen war, während er mich auf der Couch absetzte.

„Das hört sich aber nicht gut an“, meinte der Doc fachmännisch und platzierte sich auf einem Hocker direkt vor meiner Nase, um eine, wie er es nannte, „Routine-Untersuchung“ durchzuführen.

„Emma? Kannst du mich hören?“, fragte er in einer Lautstärke, die ich vermutlich auch noch gehört hätte, wenn ich bereits drei Meter unter der Erde liegen und von Würmern zerfressen würde.

Ich nickte gequält. Der Werwolf hatte mir ja schließlich nicht das Ohr abgebissen. Meine instinktive Abneigung gegen diesen Doktor war also durchaus berechtigt gewesen, wie ich jetzt feststellen musste.

Dann fuchtelte er mit einer Hand direkt vor meinem Gesicht herum, sodass ich jederzeit mit einer Backpfeife rechnete, und sprach nochmal so laut: „Kannst du mich sehen?“

Genervt rollte ich mit den Augen und nickte wieder.

Danach patschte mir Dr. White mit seiner schweren Hand auf den Kopf und zog mit seinem dicken Daumen meine Lider nach oben, während er mir dabei jedesmal so fest auf die Augäpfel drückte, dass ich das Gefühl hatte, die Dinger würden an meinem Hinterkopf wieder hervortreten. Er nahm die Taschenlampe und leuchtete mir in die Augen.

„Keine vertikal-schlitzförmige Pupille“, lautete das Urteil, „aber extrem glasige und fiebrige Augen. Hast du das verstanden, Emma?“ Für wie dämlich hielt mich dieser Typ?

„Ich bin nicht behindert, werter Herr Doktor. Sie als Arzt müssten sowas eigentlich sofort erkennen. Ich habe nur eine Wunde an der SCHULTER“, patzte ich ihn an.

Liam kicherte vor sich hin. Dieser Verräter!

„Nun ja, liebe Emma, was das betrifft, lässt es schon auf psychische Defizite schließen, wenn Sie sich mit solch einer Wunde dem Arzt gegenüber so unkooperativ verhalten“, konterte er, und das wieder in einer Lautstärke, die Scheiben zum Zerspringen bringen konnte. Bitte was?! Ich schnaubte entrüstet.

„Taub bin ich übrigens auch nicht“, warf ich dem Möchtegern-Doktor an den Kopf und legte meine ganze Entrüstung in die Worte. Ich schaute zu Liam, der merkwürdig vor sich hinwibbelte.

Ach, unseren Mr Perfekt schien das alles nur wieder zu erheitern. Er hätte lieber seiner armen, verletzten Freundin Beistand leisten sollen, während sie in ihrem Zustand von so einem Quacksalber gequält wurde. Offenbar hatte Liam meinen alles-vernichtenden-Todesblick richtig interpretiert, denn er kam zu mir und legte seinen Arm um mich. Trotz aller Wut kuschelte ich mich an ihn, denn ich merkte, wie meine Lider schon wieder schwer wurden.

„Hier, Emma, steck dir das bitte in den Mund“, bat mich Dr.



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