Victim by Chris Mooney

Victim by Chris Mooney

Autor:Chris Mooney [Mooney, Chris]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimis & Thriller, USA, Wunschliste
ISBN: 9783499245602
Google: 2tgDPQAACAAJ
Herausgeber: rororo
veröffentlicht: 2014-10-31T04:00:00+00:00


Siebenunddreißigstes Kapitel

Auf Beacon Hill hatten an diesem Tag alle Blumengeschäfte geschlossen. Darby musste sich mit dem armselig aussehenden Grünzeug begnügen, das im Shop des Krankenhauses verkauft wurde. Sie wählte Blumen in den hellsten Farben, die zu finden waren, und ließ sie zu einem – doch recht ansehnlichen – Strauß binden.

Auf der Intensivstation war alles ruhig und still. Dr. Hathcock hatte das Haus bereits verlassen. Darby meldete sich bei einer Schwester. Am Zustand von Rachel Swanson hatte sich nichts verändert.

Erst nach einer kleinen Auseinandersetzung erlaubte die Schwester, dass Darby die Blumen mit ins Zimmer nahm. Sie stellte sie in einer Vase auf den Sims unter dem Fernseher. Wenn Rachel aufwachte, würde ihr Blick als Erstes auf die Blumen fallen, die sie hoffentlich davon überzeugten, dass sie nicht mehr in der dunklen Zelle steckte, in der nun Carol Cranmore gefangen war.

Übernächtigt und mit verschwommenem Blick tappte Darby ins Zimmer ihrer Mutter. Sheila schlief.

Eine sonderbare Traurigkeit ergriff von ihr Besitz. Auf dem Weg nach oben hatte sie gehofft, die Mutter sei wach. Darby musste mit ihr reden. Ein eigensinniges Kind, das seine Mutter brauchte. Darby fragte sich, ob sie dieser Abhängigkeit jemals entwachsen würde.

Sheila öffnete die Augen und blinzelte. »Darby … ich habe dich gar nicht kommen hören.«

»Kann ich dir was bringen?«

»Ein Glas Wasser wäre schön.«

In der Küche füllte Darby einen Becher mit Eis und Wasser. Ans Bett zurückgekehrt, reichte sie der Mutter den Becher und ließ sie aus einem Strohhalm trinken.

»Das tut gut.« Sheilas Augen waren jetzt klar, doch es fiel ihr merklich schwer, zu atmen. »Hast du gegessen? Von Tinas Eiersalat ist noch etwas übrig geblieben.«

»Ich habe mir im Krankenhaus ein Sandwich organisiert.«

»Was hat dich ins Krankenhaus geführt?«

»Eine Patientin«, antwortete Darby. »Rachel Swanson. Sie ist heute aufgewacht.«

»Erzähl mir von ihr.«

»Wär’s nicht besser, du ruhtest noch ein bisschen aus? Du siehst müde aus.«

Sheila winkte mit der Hand ab. »Ausruhen kann ich mich noch lange genug.«

Darby fragte sich, was die Mutter so tapfer machte und welche Bilder sie zum Trost in ihrem Innern aufrief.

Sie half ihr, sich aufzurichten, und berichtete von den Ereignissen im Krankenhaus.

»Was ist mit Carol Cranmore?«, fragte Sheila.

»Wir suchen immer noch nach ihr.« Darby bemerkte, dass sie ihre Mutter bei der Hand hielt. »Aber es gibt Hoffnung. Wir haben da etwas, womit es uns vielleicht gelingt, den Mann ausfindig zu machen, der das Mädchen gefangen hält.«

»Das ist eine gute Nachricht.«

»Ja.«

»Warum freust du dich dann nicht?«

»Wenn etwas schiefgeht, wird er sie womöglich töten.«

»Darauf hast du keinen Einfluss.«

»Ich weiß, aber es ist mein Plan, nach dem wir morgen vorgehen werden. Ich habe ihn durchgesetzt und habe jetzt Zweifel, ob es nicht doch einen besseren gibt.«

»Du willst den Erfolg vorher anscheinend von jemandem garantiert bekommen.«

»Folgt jetzt eine Standpauke?«

»So warst du schon als Kind. Immer wolltest du alles unter Kontrolle haben.«

»Wer sagt denn, dass ich nicht alles unter Kontrolle hätte?«

Sheila grinste. »Ja, du bist engagiert und tüchtig. Sehr tüchtig. Vergiss das nicht.«

»Wir haben es nur leider mit jemandem zu tun, der auf seine Art noch tüchtiger ist. Außerdem hat er außer Carol womöglich noch andere Frauen in seiner Gewalt.



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