Verschwörung am Limes by Margit Auer

Verschwörung am Limes by Margit Auer

Autor:Margit Auer [Auer, Margit]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
ISBN: 9783863585518
Herausgeber: emons Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


13. Kapitel

Alle strömten auf dem Dorfplatz zusammen, die Sitzplätze reichten nicht aus. Wer konnte, schleppte eine Bank herbei. Britt, Kim und die anderen Pilzsammlerinnen breiteten für sich eine Decke aus. Die kleineren Kinder hockten sich auf den blanken Boden. Till und Askan verfolgten im Stehen, was Urs Armin und Finn den Dorfbewohnern mitzuteilen hatten.

»Lebensmittelvergiftung!«, berichtete Urs Armin. »Die Soldaten leiden an einer Lebensmittelvergiftung! Wir werden verdächtigt, verdorbene Ware geliefert zu haben!«

»Aber das kann doch nicht sein«, protestierte Thorkell. »Unsere Ware ist einwandfrei.«

»Mir brauchst du das nicht zu sagen!«, knurrte Urs Armin. Dann hob er erneut die Stimme. »Tatsache ist: Die Römer geben uns die Schuld. Wir dürfen ab sofort keine Lebensmittel mehr nach Vetoniana liefern. Der Lagerchef hat einen sofortigen Lieferstopp angeordnet. Wer es wagt, mit essbaren Waren am Kastell vorzufahren, wird umgehend zurückgeschickt. Die Wachleute haben die strengsten Anweisungen.«

Die Frauen erschraken. »Und wie sollen wir unsere Kinder satt bekommen?«, rief Kristin. »Fünf Münder habe ich zu stopfen, und die von mir und Urs Armin kommen noch dazu!« Sie hob verzweifelt die Hände zum Himmel.

Henriks Frau Runa pflichtete ihr bei. »Der letzte Winter war schon hart, weil das Getreide so schlecht wuchs. Die Halme trugen zu wenig Körner. In diesem Jahr steht das Korn prächtig auf den Feldern. Und jetzt kriegen wir es nicht los?« Runa sprang auf und ballte die Fäuste. »Wenn wir kein Geld verdienen, müssen wir unsere Ziegen schlachten und die Pferde verkaufen. Wie soll Henrik dann auf die Jagd gehen? Diese Römer, das sind mir ja so feine Herren! Wenn sich einer von denen in meinem Haus blicken lässt, knalle ich ihm ein dickes Holzscheit auf den Kopf!« Keiner lachte.

Jetzt stand Frodewin auf, der andere Nachbar von Henrik, der erst vor wenigen Jahren ins Dorf gezogen war. »Vielleicht waren ja doch irgendwelche Waren schlecht«, ereiferte er sich. »Woher wissen denn zum Beispiel die Mädchen, was sie da in ihren Körben sammeln? Vielleicht waren ja Giftpilze dabei, und die rumoren jetzt in den Mägen unserer besten Kunden!« Frodewin schaute Urs Armin schief an. »Also ich würde meine Kinder nicht solchen gefährlichen Handel treiben lassen. Sie ruinieren das ganze Geschäft.«

Urs Armin wollte etwas erwidern, kam aber nicht mehr dazu. Denn Kim, Britt, Freya, Gudrun, Sarah und Enni sprangen fast gleichzeitig von ihrer Decke auf.

»Diese Anschuldigungen sind ganz ungeheuerlich! Eine Frechheit!« Britt war so wütend, dass sie ganz vergaß, dass man in diesem Ton mit einem Erwachsenen eigentlich nicht sprach. Sie strich sich energisch eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann sprach sie stellvertretend für die anderen. »Ich bin dreizehn Jahre alt. Seit ich laufen kann, bin ich im Wald unterwegs und sammle Pilze. Alles, was ich über dieses Geschäft weiß, haben mir meine Eltern und Henrik beigebracht. Den anderen geht es ganz genauso, habe ich nicht recht?« Britt blickte in die Runde. Kim, Freya, Gudrun, Sarah und Enni nickten. »Was ich jetzt sage, kann ich beschwören, wenn ihr wollt, bei Sunna, unserer Sonnengöttin. Noch nie in meinem ganzen Leben ist auch nur ein einziger giftiger Pilz in meinen Korb gewandert.



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