Verschleppt ins Tal Diabolo by Wolf Stefan

Verschleppt ins Tal Diabolo by Wolf Stefan

Autor:Wolf, Stefan [Wolf, Stefan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


13. Geisel für die Rasterfahndung

Stritzi, der gescheiterte Bomben-Erpresser, musterte seinen Komplizen. Olaf Riedmeyers Haut war gefängnisfahl. Er sah ungesund aus. Aber er war voller Energie. Nur ein kurzes Gespräch war nötig gewesen und er hatte Stritzi überzeugt. Ein großer Coup stand an. Ein Millionen-Coup warf seine verheißungsvollen Schatten voraus.

Jetzt befanden sich beide in Olafs Versteck. Er hatte eine Gartenlaube geknackt. Sie stand auf einem Zementfundament, war nahezu winterfest, besaß stabile Wände und Fenster ringsum. Sie war die einzige Bebauung auf einem verwilderten Grundstück am Stadtrand. Bäume und Büsche schirmten ab nach allen Seiten. Das Grundstück war groß. Zu den Nachbarhäusern auf drei Seiten war der Blick verstellt. Vorn an der Straße — einer geteerten Fahrbahn voller Schlaglöcher — war ein engmaschiges Drahtzauntor. Es war gesichert mit Eisenkette und Vorhängeschloss, aber daneben hatte jemand drei Latten vom Zaun abgerissen und das war Durchschlupf genug.

„Nette Behausung, Olaf.“

Sie saßen auf Gartenstühlen in der Sonne und konnten sich sicher fühlen wie auf einer einsamen Insel.

„Keine Ahnung, wem sie gehört.“ Olaf Riedmeyer massierte seinen sehnigen Hals. „Aber hier ist seit ewigen Zeiten keiner mehr gewesen. Das siehst du an der Einfahrt. Dort verfilzt sich das kniehohe Gras seit mindestens drei Jahren. Und den Steinplattenweg findest du nicht mehr. Der ist total überwuchert.“

„Super. Seit wann bist du hier?“

„Fünf Wochen sind’s jetzt.“

„Ich bin erst bei Branko Kolber untergekrochen. Dann hat seine Alte gemosert und ich bin in die Pension gezogen.“

Olaf nickte. „Branko sagte mir, wo ich dich finden kann.“

„Aus der Pension hast du mich also weggelotst. Und nun?“

„Morgen Mittag kommt ein Geldtransporter der Firma Safeguard aus südlicher Richtung über den alten Autobahn-Zubringer bei der Stadtrandklinik. Wenn wir Glück haben, sind zehn Millionen an Bord. Und zwei Fahrer. Die werden zwar ihr Leben nicht riskieren. Aber wir müssen mit Widerstand rechnen. Flabe schon mit Branko telefoniert. Er besorgt eine Panzerfaust. Ich glaube, der hat ein paar Dutzend im Angebot. Mit dem Hinterhalt muss es ruckzuck gehen. Hinter einer Kurve, etwa einen Kilometer vor der Klinik. Den Fluchtwagen weiß ich schon. Einen Kleintransporter, einen Fudaji-Caramba. Gehört einem Geschäftsmann, der dort hinten“, er wies mit dem Kinn nach rechts, „sein Anwesen hat.“

„Willst du den Wagen kaufen?“

„Klauen, Stritzi.“



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