Verraten by Morgan Rice

Verraten by Morgan Rice

Autor:Morgan Rice [Rice, Morgan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Morgan Rice
veröffentlicht: 2014-05-17T04:00:00+00:00


13. Kapitel

Sam schlug die Augen auf. Als er sich in dem Raum umsah, stellte er fest, dass er keine Ahnung hatte, wo er war. Er hatte das Gefühl, als befände sich etwas auf seinen Augen, eine Art Schleier. Irgendetwas war anders, ganz anders als sonst.

Die Wände der Kammer waren aus Stein. Obwohl es fast dunkel war, konnte er alle Einzelheiten klar erkennen – wie durch ein Nachtsichtgerät.

Aber das war noch nicht alles, er fühlte sich, als wäre er nicht er selbst. Eine ganz neue Kraft floss durch seine Adern, durchströmte jede Faser seines Körpers. Sein Geruchssinn war viel empfindlicher aus zuvor, ebenso sein Hörvermögen.

Außerdem war er von Wut erfüllt. Er fühlte sich eingesperrt und hätte am liebsten irgendetwas kurz und klein geschlagen.

Aufgrund seiner neuen, geschärften Wahrnehmung spürte er, dass seine Arme und Beine angekettet waren – er musste gar nicht erst nachsehen. Das kalte Metall schnitt ihm in die Haut. Doch instinktiv wusste er, dass er stark genug war, um die Fesseln zu sprengen.

Mit einem kleinen Ruck seiner Handgelenke riss er die Ketten von der Wand los. Dabei flogen ganze Betonziegel aus der Wand. Seine Kraft war einfach unglaublich.

Plötzlich sah er etwas, was ihm bisher entgangen war – vor ihm stand Samantha.

Ganz verschwommen konnte sich ein Teil von ihm an sie erinnern, ein anderer Teil jedoch nicht. Irgendwo in seinem Hinterkopf wusste er, dass sie ihm vertraut war, doch im Vordergrund stand etwas anderes. Er spürte, dass sie von der gleichen Art war wie er – was auch immer das bedeutete.

Jetzt machte sie zwei Schritte auf ihn zu und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände, damit er seine Aufmerksamkeit auf sie richtete.

»Sam, kannst du mich hören?«, fragte sie. »Ich möchte, dass du mich ansiehst. Und mir zuhörst.«

Er spürte die Berührung ihrer Hände an seinem Gesicht, doch es gefiel ihm nicht – er wollte nicht angefasst werden, von nichts und von niemandem.

Mit einer schnellen Bewegung stieß er ihre Hände grob zur Seite.

Erschrocken wich sie zurück und starrte ihn mit großen Augen schockiert und verletzt an.

»Fass mich nicht an!«, knurrte Sam böse. Der Klang seiner eigenen Stimme verblüffte ihn. Sie hörte sich auf einmal so tief und kehlig an, wie die Stimme eines Tieres.

»Sam, bitte, lass mir dir erklären, was gerade mit dir passiert«, bat Samantha. »Du musst keine Angst haben ...«

»Ich habe vor nichts Angst«, erwiderte er und trat einen Schritt vor. Dabei spürte er, wie Wut in ihm aufwallte. »Wenn ich wollte, könnte ich dich im Nu vernichten.«

Erneut wich sie vor ihm zurück, er sah die Angst in ihren Augen.

»Sam, bitte hör mir zu. Ich bin auf deiner Seite, du kannst mir vertrauen. Du musst mir vertrauen. Ich habe dich verwandelt. Verstehst du? Ich musste dich verwandeln.«

Mich verwandelt, dachte Sam.

Sein Gehirn, das übervoll mit Emotionen und Hormonen war, versuchte zu begreifen, was sie da eben gesagt hatte. Mich verwandelt. Allmählich kehrte die Erinnerung zurück. Man hatte ihn angekettet. Samantha hatte den Raum betreten. Ihre Eckzähne ... Ja, jetzt erinnerte er sich wieder.

Mit neu erwachtem Hass starrte er sie an.

Wieder ging sie einen Schritt rückwärts.



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