Verrat auf der Kristallwelt by Rainer Castor

Verrat auf der Kristallwelt by Rainer Castor

Autor:Rainer Castor [Castor, Rainer ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Sternenozean, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2004-07-16T01:00:00+00:00


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Aber die Arkoniden hatten den Niedergang der Archaischen Perioden überstanden, ihre Erzfeinde, die Individualverformer, abgewehrt, die Jahrtausende des Methankriegs wie die eigene Degeneration abgeschüttelt, auch die schmachvolle Zeit des Vereinten Imperiums unter terranischer Führung bis zur Vernichtung von Arkon III durch die Blues verkraftet. Sie würden den Rückschlag des Hyperimpedanz-Schocks ebenfalls überstehen und letztlich gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Noch gab es wenige Informationen aus und über die entfernten Sektoren des riesigen Kristallimperiums, doch das würde sich bald wieder ändern, davon war Bostich überzeugt.

Zwar wurde fieberhaft daran gearbeitet, die Verbindungen zwischen den Welten per planetarische Großsender und Hyperfunkrelais wiederherzustellen, aber unter den neuen Bedingungen krankte das Kristallimperium an seiner gewaltigen Größe. Bei jedem Flug von Arkon zur Hauptebene der Öden Insel musste eine vertikale Distanz vpn 20.528 Lichtjahren überbrückt werden; bis zu den Randzonen des Imperiums auf der Milchstraßenhauptebene waren es von diesem Orientierungspunkt aus, dem Nebelsektor-Zentrum beim Leuchtsternpaar Hela-Ariela, nochmals zwischen 15.000 und 25.000 Lichtjahren. Wie einst das Tai Ark'Tussan vor dem Hyperimpedanz-Schock! -umfasste das Riesenreich nominell rund ein Viertel der bekannten Galaxis mit mehr als fünfzig Milliarden Sternen.

Innerhalb von Thantur-Lok mit seinen dicht stehenden Sonnen in einem Raum von eben mal rund hundert Lichtjahren Durchmesser war die Kommunikation zwischen den Welten vergleichsweise schnell wiederhergestellt worden; es gab in der Öden Insel nur wenige Gebiete, die eine größere Dichte an Großsendern und Relaisstationen aufwiesen.

Leider bei weitem nicht in dem Maß auf die Katastrophe vorbereitet wie die Terraner - was ihnen letztlich vermutlich weder im Solsystem noch im gesamten LFT-Innenbereich zunächst viel geholfen haben dürfte -, war dennoch Vorsorge getroffen worden, so dass das Schlimmste hatte verhindert werden können. Vor allem dank der Hartnäckigkeit Aktakuls, mit dem Bostich in den Jahren seit 1312 NGZ mehrfach wegen dieses Themas „zusammengerasselt" war. Dass Aktakul hierbei zum Teil an Bostich vorbeiarbeitete und quasi hinter seinem Rücken agierte, wurde vom Imperator stillschweigend übergangen.

Von Vorteil war hierbei, dass der Kern des Kristallimperiums seit mehr als zwanzigtausend Arkonjahren Hauptsiedlungsgebiet des arkonidischen Volks war. Auf den tausend Siedlungswelten und erst recht im Arkonsystem selbst existierten uralte Anlagen, die, bereits in der Zeit des Großen Imperiums entstanden und in ihrer Robustheit für eine halbe Ewigkeit ausgelegt, in den seltensten Fällen komplett demontiert wurden, als neue technologische Erkenntnisse hinzugekommen waren. Das Ganze war vielmehr Schicht um Schicht gewuchert und gewachsen; Neues hatte Altes überdeckt, Tiefbunker aus der Frühzeit oder den Jahrhunderten der Methankriege gab es ebenso noch wie andere Anlagen, die beispielsweise in der Zeit des Robotregenten entstanden waren.

Auf sie hat sich Aktakul vor allem konzentriert, dachte Bostich. Die Reaktivierung war nicht immer einfach und beanspruchte Zeit, aber sobald sie hochgefahren waren, ersetzten sie die durch die erhöhte Hyperimpedanz ausgefallene Technik - zumindest was die Basisversorgung betraf.

Unsummen hatte der Freund in die Forschungen auf Urengoll investiert. Seit 1315 NGZ war die Forschungswelt Aktakuls persönliches Lehen, er selbst der Tamoas von Urengoll. Ähnlich wie die Terraner hatte er auf robuste „Alt-Technik" gesetzt, mögliche Auswirkungen der Hyperimpedanz-Erhöhung in ungezählten Durchläufen simuliert, Prototypen entwickelt, verbessert und auch versucht, neue Wege zu beschreiten.



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