Verloren in der gruenen Hoelle by Ute Jaeckle

Verloren in der gruenen Hoelle by Ute Jaeckle

Autor:Ute Jaeckle [Jaeckle, Ute]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Goodreads: 20526054
Herausgeber: bookshouse Verlag
veröffentlicht: 2014-06-07T22:00:00+00:00


Elena wusste nicht mehr, wie lange sie dagesessen hatten, aber es musste eine Ewigkeit vergangen sein, als plötzlich der Vorhang rüde zur Seite gerissen wurde. Erschrocken sahen sie auf.

Carlos erschien mit versteinertem Gesicht im Eingang und würdigte sie keines Blickes. Einen Arm hatte er um Adriana gelegt und schleifte sie neben sich in die Hütte herein. Ihr Kopf hing schlaff zur Seite wie bei einer Marionette, außerdem war sie nicht mehr imstande, sich allein auf den Beinen zu halten. Er warf sie wortlos auf ihre Matte und verließ das Quartier umgehend wieder.

Elena starrte ihm nach und hatte nur einen Gedanken. Ausgeburt der Hölle!

Ihr Blick fiel auf Adriana, die zusammengekrümmt am Boden lag und sich nicht rührte. Sie kniete sich tränenüberströmt vor ihre Freundin und hielt sich eine Hand vor den Mund, um ihre Bestürzung nicht laut herauszuschreien.

Adrianas Gesicht war zugeschwollen und blutverschmiert, ihre Lippe aufgeplatzt und auf ihrer Wange zeichnete sich ein dunkelroter Fleck ab. Außerdem war sie nicht mehr ansprechbar, nur ihre Augen flackerten leicht.

»O mein Gott«, sagte sie.

Hinter ihr lachte Jose bitter auf. »Spar dir das, Elena. Gott kommt nicht in diese Gegend.«

Mit einem Würgen in der Kehle ließ sie ihren Blick über Adriana gleiten. »Was sollen wir nur tun?«, fragte sie und drehte sich nach hinten. Ihr Gehirn arbeitete nicht mehr richtig, sie hoffte auf eine rettende Idee von den anderen. »Wir müssen ihr irgendwie helfen.«

Pedro schien ebenfalls nicht mehr in der Lage zu sein, klar zu denken. Er presste eine Faust fest vor seinen Mund.

Nach Momenten schockierten Schweigens regte sich Jose. »Keine Ahnung, was wir tun sollen, wir …«

Im selben Augenblick wurde der Vorhang derart heftig zur Seite gerissen, dass er verstummte. Rico erschien im Eingang und stellte sich vor Adriana. Sein Blick glitt prüfend an ihr entlang. Gleich darauf drehte er sich um und verließ die Hütte genauso schnell, wie er gekommen war.

»Was sollte das jetzt?«, fragte Jose verwundert. »Wieso ist er wieder gegangen?«

Elena schüttelte ratlos den Kopf und nahm vorsichtig Adrianas Hand in ihre. Sie woanders zu berühren, wagte sie nicht, vor lauter Angst ihr Schmerzen zu bereiten. Fassungslos betrachtete sie ihre beste Freundin.

Erneut trat jemand herein und sie zuckte zusammen, aber gleich darauf hellte sich ihre Miene auf, denn Rico kam zurück. In der einen Hand hielt er eine Schüssel mit Wasser und ein Tuch. In der anderen einen Becher sowie eine kleine braune Flasche. Er kniete sich neben Elena und musterte Adriana mit einem Blick, der von Schuldgefühlen durchtränkt war.

Schließlich stellte er die mitgebrachten Sachen neben sich auf den Boden und tauchte das Tuch in die Schüssel, um damit das Blut aus Adrianas Gesicht abzuwischen. Zwar wimmerte sie leicht, hielt aber ihre Augen weiterhin geschlossen. Als Rico fertig war, nahm er den Becher, in dem sich ein klein wenig Wasser befand, und tropfte etwas aus dem braunen Fläschchen hinein. »Das ist Morphium«, sagte er, ohne aufzusehen. »Es wird ihr die Schmerzen nehmen und dabei helfen, zu schlafen.« Vorsichtig schob er seinen Arm unter Adrianas Nacken und hob sie sachte an. Sie stöhnte leise und krümmte sich merkwürdig.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.