Verheißene Erde by Michener James A

Verheißene Erde by Michener James A

Autor:Michener, James A. [Michener, James A.]
Die sprache: spa
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


seines Nächsten Weib geht; es bleibt keiner ungestraft, der sie

berührt.

Er wollte das Buch schon zuschlagen, als er merkte, daß er noch viel mehr Hilfe brauchte, als er allein zu finden vermochte. So suchte er Theunis Nel auf, der allein schlief, denn seine Frau war fort und sündigte. Er bat den Krankentröster: »Komm, lies mit mir die Bibel und unterrichte mich.« Theunis, der auf solche Besuche stets vorbereitet war, hüllte sich in eine Decke und begleitete Tjaart dorthin, wo die Bibel aufgeschlagen unter der Lampe lag. Er begriff sofort, warum Tjaart das Kapitel sechs der Sprüche Salomos gelesen hatte, sagte aber nichts von Ehebruch oder Gelüsten im Herzen.

»Theunis, dieses Mal haben wir es mit einer furchtbaren Übermacht zu tun.«

»Das war schon das letztemal der Fall.«

»Aber damals wußten wir es nicht. Diesmal, da de Groot tot ist, wissen wir es.«

»Gott ist auf unserer Seite.«

»Bist du sicher?«

Der kleine Mann blätterte rasch von Salomos Sprüchen weiter und schlug das Buch zu, dann legte er seine Hände darauf und sagte: »Ich weiß, es ist Gottes Wille, daß unser Volk eine neue Nation nach Seiner Vorstellung errichtet. Wenn Er uns dazu bestimmt hat, wird Er uns sicherlich beschützen.«

»Warum hat Er uns dann nicht seine Prediger geschickt, um uns zu begleiten und uns in seinen Lehren zu unterweisen?«

»Ich habe darüber nachgedacht, Tjaart. Ich glaube, Er schickte gewöhnliche Menschen wie dich und mich, weil Er nicht wollte, daß Sein Wort uns in Predigten erreicht, die von gelehrten schottischen Predigern geschrieben wurden.«

»Ist das möglich?«

Der Krankentröster sagte in den unruhigen Schatten hinein: »Wenn wir einen gelehrten dominee bei uns hätten, würden wir ihm die ganze Last aufbürden und uns von ihm sagen lassen, was Gottes Absicht ist. So aber tragen einfache Menschen wie du und ich die Verantwortung. Und wenn wir unsere Lösungen ausarbeiten, werden sie aus dem Herzen der Voortrekker kommen, nicht von außerhalb.« Er erhob sich und schritt im Zelt auf und ab, sofern man bei ihm überhaupt von schreiten sprechen konnte. Schließlich sagte er: »Du wirst siegen. Du wirst die Kanaaniter schlagen. Du wirst uns über den Jordan ins verheißene Land führen.«

Und die beiden unglücklichen Männer, der eine hin und her gerissen zwischen Sünde und Verwirrung, der andere niedergeschlagen über den Ehebruch seiner Frau, knieten nieder und beteten.

In diesen Jahren befehligte Mzilikazi sechsundfünfzig Regimenter gut ausgebildeter Infanterie und hätte gut und gern zwanzigtausend Mann gegen die Voortrekker ins Feld schicken können. Er wollte aber nicht glauben, daß Weiße sich mit Gewehren, Pferden und aneinander gehakten Wagen gegen seine Macht behaupten könnten, obwohl er beim Angriff auf das laager van Doorns große Verluste erlitten hatte. So schickte er nur etwa sechstausend Mann nach Süden.

Eine entschlossene Gruppe von Voortrekkern, die aus etwa vierzig Männern, ebenso vielen Frauen, ungefähr fünfundsechzig Kindern und der normalen Anzahl von Farbigen bestand, hatte ein massives laager aus einundfünfzig Wagen errichtet, die fest zusammengebunden und durch solide Geflechte aus dichten Dornenzweigen geschützt waren. In dieser Wagenburg, in der alle wußten, daß sie siegen mußten, wenn sie nicht niedergemetzelt werden wollten, gab es etwas

Besonderes: In der



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