Verfuehrung in aller Unschuld by Annie West

Verfuehrung in aller Unschuld by Annie West

Autor:Annie West [West, Annie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 3733700392
Barnesnoble:
Herausgeber: Bookrix Gmbh Co Kg
veröffentlicht: 2014-03-03T23:00:00+00:00


7. KAPITEL

„Natürlich ist Taddeo hier jederzeit willkommen. Daran wird sich auch nie etwas ändern. Er ist wie ein Sohn für mich.“

Frustriert fuhr sich Domenico durchs Haar, während seine Schwägerin mit schriller Stimme am Telefon auf ihn einredete. Aber sie gehörte nun einmal zur Familie, und seinem Neffen zuliebe übte er sich in Geduld.

„Ja, Lucy ist hier. Besser, als wenn sie ihre Story an die Medien verkauft, oder? Es war doch deine Idee, dass ich mich um sie kümmere.“

Er hielt den Hörer ein Stück vom Ohr weg, während Pia sich weiter lautstark bei ihm beschwerte. Mühsam beherrscht lief er auf der Terrasse auf und ab und atmete tief die frische Seeluft ein. Pia hatte in der Zeitung gelesen, wie er Lucy vor den Reportern gerettet hatte, und wollte wissen, warum sie noch bei ihm war.

Als ob er seiner Schwägerin Rechenschaft schuldig wäre! Ihretwegen war er doch erst in diese Sache hineingeschliddert.

Obwohl aus der anfangs rein geschäftlichen Angelegenheit inzwischen eine sehr persönliche geworden war.

Nie würde er die grenzenlose Freude und Erleichterung vergessen, die ihn überkommen hatte, als er Lucy unversehrt aus dem dunklen Schacht wieder auftauchen sah. Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert, sie hochzuziehen. Noch im Nachhinein spürte er den scharfen Geschmack der Angst auf der Zunge.

Er hatte Lucy in die Arme geschlossen und sie lange Zeit nicht losgelassen, nur um ihre Nähe zu spüren.

Nervös rieb er sich das Kinn. Zwischen Lucy und ihm gab es noch etwas zu klären. Etwas, das er viel zu lange hinausgeschoben hatte und das weder mit Sandro und Pia noch mit den Medien zu tun hatte.

„Beruhige dich, Pia, und hör mir zu.“

Der Klang von Domenicos tiefer Stimme ließ Lucy innehalten, als sie zur Haustür hereinkam. Nicht weil sie ihn belauschen wollte, sondern weil sein sexy Timbre ihr wie immer unter die Haut ging.

„Ich verstehe dich ja, Pia, aber sie ist nicht so, wie die Zeitungen sie darstellen.“

Sie erschrak, als ihr klar wurde, dass er mit seiner Schwägerin sprach. Über sie. Schwankend zwischen Neugier und Angst vor dem, was sie hören könnte, wollte sie weitergehen, doch Domenicos nächste Bemerkung ließ sie aufhorchen.

„Das ist Jahre her, Pia. Menschen ändern sich. Sie hat sich verändert. Hast du ihren Brief nicht erhalten?“

Mit angehaltenem Atem wartete Lucy auf seine nächsten Worte.

„Zerrissen? Das hättest du nicht tun sollen. Sie hat dir geschrieben, wie leid ihr Sandros Tod tut, und das war ganz sicher ehrlich gemeint.“

Ihr Herz pochte vor Freude. Domenico nahm sie vor seiner Schwägerin in Schutz!

„Verstehe ich, Pia. Aber wir sollten nach vorn schauen, schon Taddeo zuliebe“, fuhr er fort und dann, nach einer kurzen Pause: „Wir können die Vergangenheit nicht ändern, sosehr wir uns das wünschen mögen. Lucy würde es ungeschehen machen, wenn sie könnte, glaub mir. Sandros Tod tut ihr von Herzen leid.“

Lucy musste sich am Türgriff festhalten, so sehr zitterten ihr die Knie.

„Wie du willst, Pia. Aber denk darüber nach. Es wäre auch gut für deinen Sohn. Er ist ein feiner Junge, Sandro wäre stolz auf ihn. Du willst doch nicht, dass er verbittert und verängstigt aufwächst,



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