Verflixt, ich hab das Schaf geschrumpft! by Fleur Hitchcock

Verflixt, ich hab das Schaf geschrumpft! by Fleur Hitchcock

Autor:Fleur Hitchcock [Hitchcock, Fleur]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
Herausgeber: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-09-11T22:00:00+00:00


Kapitel 20

Der Fernseher ist dermaßen laut, dass wir uns nach oben schleichen können, ohne dass Oma es bemerkt, wo wir feststellen, dass es in meinem Zimmer wie in einem Bauernhof riecht. Es klingt auch wie auf einem Bauernhof.

»MUUUUH.«

»I-AAH.«

»MÄÄÄH.«

Oh nein – sie haben sich verändert. Sie sind viel größer, als ich sie in Erinnerung habe, mehr wie Blaubeermuffins als wie Popcorn, und sie haben den ganzen Teppich vollgeschissen. Sie haben außerdem das ganze Gras gefressen und ein Loch in meine Bettdecke geknabbert. Mir war nicht klar, dass Schafe so schnell wachsen. Vielleicht waren es Lämmer.

Ups.

»Wow!«, macht Eric.

»Woah!«, sagt Jacob. »Das ist jetzt echt krass. Was machen die in deinem Zimmer, Minidorf? Sollten die nicht draußen sein und in Minischeunen herumrennen?«

»Das ist doch sonst nicht deine Art, dir um jemand anderen Sorgen zu machen?«

»Was soll das heißen, nicht meine Art? Ist ja auch egal, ich mag halt Grausamkeit gegenüber Tieren nicht«, sagt Jacob und krault eines der Schafe zwischen den Ohren.

»Aber Grausamkeit gegenüber Menschen ist dir egal«, meint Eric.

»Ich bin nicht grausam, ich mach nur Spaß.«

»Hmmm«, sagt Eric.

»Lass sie uns schnell ins Minidorf bringen, solange Oma noch Nachrichten schaut«, sage ich zu Eric.

Ich packe den Esel und die Kühe in einen Polizeihelm aus Plastik und Eric schnappt sich den Karton mit den Schafen.

»Soll ich auch mit?«

»Nein, du bleibst hier«, sage ich. »Und suchst nach Jupiter.«

Jacob schaut sich im Zimmer um. »Und wo ist der Fernseher?«

»Unten. Du brauchst aber auch keinen, weil du nämlich nach einem Planeten suchst.«

»Was – kein Fernseher? Und wo spielst du Computerspiele?«

Ich schüttele den Kopf. »Kein Fernseher, keine Playstation, kein Laptop. Da wäre Papas Rette-das-Baby-aus-dem-brennenden-Haus-Ding, aber die Spiele sind in Tillys Zimmer. Sonst gibt es noch das Radio. Du kannst ja ein Buch lesen, Jacob.«

»Oder nach Jupiter suchen«, meint Eric.

»Hast du irgendwelche Comics?«

Ich mache das Radio an, und wir lassen Jacob auf dem Fußboden zurück, wo er seine Größe mit der der Comicfiguren vergleicht. Dann schleichen wir auf Zehenspitzen nach unten.

Im Minidorf lassen wir die Tiere frei. Sie mischen sich unter Omas pummelige Plastikschafe. Meine sind ein bisschen kleiner, aber sie sehen toll aus, wie sie da zwischen den winzigen Häusern herumhüpfen.

»Irgendwie schade, dass wir sie gehen lassen müssen«, meint Eric.

Wir werden von gelbem Licht überflutet, das auf das Gras fällt. Ich zucke zusammen und lasse den Polizeihelm fallen. »Na, auf dem Weg nach Hause, Eric?«, fragt Oma von der Haustür aus. »Dein Vater hat angerufen – er ist am Kochen.« Sie hält ihm das Tor auf.

»Määääh.«

»Oh – ähm, ja. Danke schön, Mrs Perks«, sagt er und hebt die Augenbrauen.

Ich tue so, als könnte ich die Schafe nicht hören.

Das Tor quietscht, als Eric es ganz aufmacht. Er zögert kurz, aber Oma winkt ihn weiter.

»Auf, mein Lieber – Zeit, nach Hause zu gehen«, sagt sie.

»Määäh.«

Eric winkt und geht die Straße zu seinem Haus hoch.

»Muuuh.«

Sie zuckt mit keiner Wimper.



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