Verfallen - Geliebter Herzensbrecher by J Cullen

Verfallen - Geliebter Herzensbrecher by J Cullen

Autor:J Cullen [Cullen, J]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-20T22:00:00+00:00


***

Das Schellen an der Tür riss sie aus ihren Erinnerungen. Sie drückte den Türöffner. Die Wohnungstür öffnete sie ebenfalls, setzte sich wieder aufs Sofa und wartete.

„Ich habe es gewusst“, stürmte Mareike in das Apartment.

Beschämt sah Sina auf. Sie schüttelte hilflos den Kopf.

„Was soll ich denn tun?“

Die Frage kam zwar leise, doch der Unterton schrie ihre Schwäche geradezu heraus. Mareike trat auf sie zu, strich ihr über den Kopf.

„Ich weiß es nicht“, gab sie zu. „Ich weiß nur, dass er dich wieder verletzen wird.“

Sina nickte. Das war ihr klar. Dennoch fühlte sie sich zu ihm hingezogen, schaffte es nicht, ihm zu widerstehen.

Mareike hatte sich neben sie gesetzt, spürte die Zerrissenheit der Freundin, wollte sie nicht noch mehr in Unsicherheit stürzen.

„Das heißt, dass du dich mit ihm morgen triffst?“, fragte sie, obwohl sie Antwort längst kannte.

Ein Nicken kam zur Antwort und ein ersticktes „Hmm.“

„Du kommst nicht von ihm los“, stellte Mareike fest.

Wie recht sie doch hatte. In all den Wochen gelang es ihr nur, die Gedanken an ihn zu unterdrücken. In den Nächten kam er wieder, war bei ihr, neben ihr.

Sie spürte ihn tief in sich. Verzehrte sich nach seinem Körper, seinem Lachen, seiner Zärtlichkeit. Ihr Inneres schrie seinen Namen, so wie er es bei ihrem ersten Treffen vorausgesagt hatte.

„Dann triff dich mit ihm. Du musst ihn treffen. Vielleicht hilft dir das“, nahm Sina Mareikes Worte wie durch dicken Dunst wahr.

„Und du bist nicht sauer?“, fragte sie mechanisch.

Sie wollte Mareike nicht verletzen oder gar verlieren.

„Nein. Wenn ich dich hier so sehe, wie du zwischen den Stühlen sitzt, dann wird mir klar, dass es besser für dich ist, wenn du ihn endlich wiedersehen kannst. Du wirst an dieser Liebe zwar kaputt gehen, aber es muss sein“, entschied sie.

„Mareike, vielleicht ist es aber dieses Mal doch für länger. Das kann doch sein.“

Redete sie sich selbst gut zu oder waren die Worte doch an die Freundin gerichtet?

Was hat dieser Mann mit dieser starken Frau angestellt? Mareike fand darauf keine Antwort. Sie sah nur eine gebrochene Frau vor sich, die einen Mann liebte oder brauchte, der ihre Gefühle nicht verdient hatte. Zurzeit sah Mareike keinen Ansatzpunkt, wie sie Sina die Augen öffnen konnte. Gefühle waren eben stärker als jeder Verstand.

„Du bist wirklich nicht sauer auf mich, wenn ich unseren Abend morgen absage?“, kam es kleinlaut über Sinas Lippen.

„Geh deinen Weg. Ich weiß zwar, dass es nicht lange dauern wird und du wieder in derselben Lage bist wie vor ein paar Wochen. Dabei hätte ich wissen müssen, dass dein scheinbares Abstandhaben eben doch nur für dein Umfeld war. Du aber noch immer mit ihm verbunden bist.“

Zur Bekräftigung ihrer Worte legte sie Sina die Hand auf den Oberarm und drückte ihn. Sinas Mund verzog sich zu einem schwachen und verkrampften Lächeln. Wie zerbrechlich sie doch aussah, bemerkte Mareike. Im Beruf ein Rambo, privat eine sensible Frau. Das war Sina.

„Komm, lass uns jetzt ein Glas Prosecco trinken“, ermutigte sie die Freundin.

Sina erhob sich zögernd und holte zwei Gläser.

„Ich möchte aber nur ein halbes Glas“, bat sie. Fragend schaute Mareike sie an.



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