Verführung erster Klasse - Gesamtausgabe (German Edition) by Francisca Dwaine

Verführung erster Klasse - Gesamtausgabe (German Edition) by Francisca Dwaine

Autor:Francisca Dwaine [Dwaine, Francisca]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-17T00:00:00+00:00


Noch eine halbe Stunde liefen sie durch das dichte Gestrüpp. Zephirs Gefühl wurde währenddessen immer stärker. Er wusste instinktiv, dass Ted ganz in der Nähe sein musste.

»Wir sind bald da«, sagte er zu Ardat, der seine Jacke die ganze Zeit über nicht losgelassen hatte. »Mach dich bereit.«

Ardat sagte nichts, aber Zephir spürte einen Zug an seinem Rücken.

Langsam hob sich der Weg an und sie liefen eine kleine Böschung hinauf. Nach einigen Schritten war ein merkwürdiges Flattern zu hören und Zephir wies Ardat an, stehen zu bleiben.

»Das hört sich wie diese Viecher an. Sei bloß leise«, flüsterte er seinem Bruder zu. »Sie müssen ganz in der Nähe sein.«

Sie schlichen den Hang hinauf und Zephir bewegte sich vorsichtig bis zum Rand. Unter ihnen konnte er ein halb verfallenes Gebäude erkennen. Es bestand aus Stein und die halbe Decke fehlte. Durch ein Loch sah er hinein und konnte eine Frau sehen, die sich durch den Raum bewegte. Wie erwartet standen Anjas Kreaturen an den Eingängen und zwei von ihnen kreisten über das Gebäude. Zephir duckte sich etwas mehr in den Busch hinein, als eine von ihnen hinüberspähte.

»Sieht nicht gut aus«, meinte Ardat, der ihm gefolgt war. »Und ich kann weder deinen Menschen noch Ephelia sehen.«

»Warte ... da ist noch jemand!«, sagte Zephir.

Eine verhüllte Gestalt bewegte sich auf das Gebäude zu. Die schwarzen Wächter zogen sich schnell zurück, als sie sich näherte und Zephir meinte, etwas wie Angst in ihnen zu erkennen. Mit erhobenem Kopf ging die Gestalt in das Gebäude hinein und Anja begrüßte sie sofort. Sie konnten nicht hören, was sie sagte, doch konnte Zephir etwas an dem Finger der Gestalt sehen, als diese auf einen uneinsehbaren Teil des Gebäudes zeigte. Es blitzte im spärlichen Licht auf.

»Ist das ...?«

Zephir nickte. Er konnte den Ring nicht gut erkennen, aber seine Größe allein war Beweis genug: Es war ein Ring, wie ihn nur Mitglieder des Rates trugen. Diese Person musste ein Verräter sein!

»Scheiße«, meinte Ardat. »Anja hat einen Komplizen im Rat?«

»Anscheinend. Und ich kann mir auch schon vorstellen, wer es ist.« Zephir dachte an Harkin, wie er nur etwa eine Stunde zuvor davon geredet hatte, dass sie endlich ihre Gebiete verlassen sollten.

»Verdammt ... das ist nicht gut«, sagte Ardat.

Anja zeigte der Person nun etwas und gestikulierte aufgeregt, während ihr Gast nur nickte. Dann drehte sich die Gestalt um und verließ das Versteck wieder.

Hinter ihm rutschte Ardat unruhig umher. »Was wird hier nur gespielt?«

»Keine Ahnung, aber Ted müsste in dem anderen Teil dort hinten sein.« Zephir deutete auf eine uneinsehbare Ecke. »Es wird schwierig werden, ihn zu befreien ... Fällt dir was ein?«

»Oh! Ich wüsste da eine Möglichkeit,« sagte eine Stimme hinter ihnen und, bevor sie aufschreien konnten, schlang sich eine Hand jeweils um sie herum, um ihre Münder zu bedecken.

Zephir drehte sich um und Erleichterung durchfuhr ihn. Es war Ephelia.

»Was zum ... wo kommst du denn auf einmal her?«, fragte Zephir sie und starrte die Erscheinung der Hexe an. »Und wie siehst du eigentlich aus?« Sie hatte sich tarnfarbene Kleidung angezogen und ihre Wangen waren mit dunklen Streifen bemalt.



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