Vampire Practice Guide - Auf den Werwolf gekommen by Kay Noa

Autor:Kay Noa [Noa, Kay]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-07-15T22:00:00+00:00

Lexa hatte keine Zeit, über Karels Worte zu sinnieren, denn nun drückte die Masse durch die großen Türen, um für die Gala im Saal Platz zu nehmen. Willenlos ließ sie sich vom Strom erfassen. Weiter vorn hatte sie den Mann entdeckt, dem das Irish Pub am Dom gehörte, in dem Dave oft mit den Jungs feierte. Das Pub zählte zu einem der bevorzugten Wolfstreffs der Stadt. Unweit von ihm sah sie auch Dave, der sich mit Alex und seinem Onkel Hugh unterhielt. Als hätte er ihren Blick bemerkt, drehte er sich um, erkannte sie und wandte sich wieder Hugh zu, der gerade etwas gesagt hatte.

„Es tut weh, ignoriert zu werden“, bemerkte Lexa leise zu sich selbst. „Und es tut noch viel weher, wenn man so tun muss, als sei es einem egal.“

„Ach, es tut so gut, mal wieder unter die Leute zu kommen“; erklärte Klaus, der auf wundersame Weise an ihre Seite gespült worden war und ließ damit völlig offen, ob er Lexas Ausspruch gehört hatte. „Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt wieder zurück in meine kleine Kuschelhütte will. Ohne Herbert ist es dort so still geworden.“

Erstaunt stellte Lexa fest, dass sie keine Ahnung hatte, wo Klaus eigentlich wohnte, oder womit er sich die Zeit vertrieb. Maya hatte schon Recht – sie war in letzter Zeit so mit sich beschäftigt, dass sie ihre Freunde gar nicht mehr richtig wahrnahm.

„Pfui“, rügte sie sich.

„Na hör mal“, begehrte Klaus auf. „Ich darf doch gehen, wohin ich will…“

„Oh, nein. Ich habe doch nicht dich gemeint.“ Schnell ergriff Lexa seine Hand. „Ich weiß ja gar nicht, wo du eigentlich herkommst. Aber ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn du nach München kämst. Unsere Stadt rühmt sich damit, dass sie Großstadt mit Landleben auf einzigartige Weise verbindet.“

„Und deshalb sehr teuer ist“, bemerkte der Elf neben ihr resigniert. „Herbert hat mir zwar einiges an Geld hinterlassen, aber ich weiß nicht, ob ich das verwenden soll.“

„Warum denn nicht?“

Inzwischen waren sie an ihren Plätzen angekommen. Relativ weit vorne, was gut war, ziemlich weit außen, was sichttechnisch schlecht war. Doch Lexa durfte sich nicht beschweren. Es grenzte an ein Wunder, dass Christian ihnen so kurzfristig überhaupt Karten zu dieser begehrten Veranstaltung besorgt hatte. Sie sah ihn gerade am Rand der Bühne stehen, diskret im schwarzen Anzug und wichtig in sein Headset sprechen. Als er sie sah, hob er nur kurz zum Gruß die Hand, beachtete sie dann aber nicht weiter.

„Na da ist jemand in seinem Element“, grinste auch Klaus neben ihr. „Ich finde es immer schön, wenn Leute ihren Beruf lieben. Herbert zum Beispiel hat für seine Musik gelebt.“

„Was machst du eigentlich?“

Klaus grinste. „Was soll ein schwuler Elf schon sein? Innenausstatter natürlich. Nebenbei arbeite ich noch als Model.“

„Das passt“, bemerkte Lexa.

„Aber es stimmt nicht. Eigentlich arbeite ich im Ministerium, im Bundesamt für magische Wesen. Ich bin das, was man einen Verwaltungshengst nennt. Den ganzen Tag nur umgeben von todlangweiliger IT.“

„Das trifft sich aber gut für deine München-Pläne, denn Christian sucht meines Wissens Leute – gerade solche mit Computerkenntnissen.

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