Vadim allein gegen alle by Emma M. Green

Vadim allein gegen alle by Emma M. Green

Autor:Emma M. Green [Green, Emma M.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9791025710869
Herausgeber: Addictive Publishing
veröffentlicht: 2014-09-24T22:00:00+00:00


Ich stehe wieder auf und schaue durch den Raum: Ich kann sie überall sehen. Sie kuschelt sich sitzend ans Ende der Couch, wie beim ersten Mal, als sie hier war. Sie steht auf Zehenspitzen vor dem Fenster, wie als sie den ersten Schritt getan hat, um mich zu küssen. Sie liegt nackt da, fast überall, wie jedes Mal, als sie mir erlaubt hat, mich an sie zu schmiegen. Jedes Mal, als ich sie betrachtet habe und sie mich dabei nicht gesehen hat, als ich sprachlos blieb, gerührt von ihrer Unbeholfenheit, ergriffen von ihren Ängsten, von ihrer Schönheit überwältigt. Jedes Mal, als ich mich gefragt habe, wie sie mich bloß lieben kann.

Und wie ich bloß ohne sie jemals leben könnte?

Gefangen in meinen Erinnerungen, in all diesen Fragen, gerate ich in Panik, mein Atem versagt. Ich stecke die zerknitterten Seiten in meine Hosentasche und laufe los. Ich schlage die Tür meiner Wohnung zu, stürze die Treppe herunter, stürme auf die Straße und laufe noch schneller weiter. Meine Beine bringen mich zum einzigen Ort, an dem ich jetzt sein möchte. Zur Bank ganz am Ende des Parks. Zu „unserer“ Bank.

Solange sie noch da ist, werde ich nicht komplett verrückt werden.

Sie steht unversehrt da, so abgenutzt, wie sie schon immer war. Ich setze mich darauf, langsam, als wolle ich sie nicht stören. Ich senke langsam den Blick zu den Buchstaben, die ich ins Holz geritzt habe. Es ist noch alles da. Das „Du“, das „+“, das „Ich“. Nur Alma fehlt auf dieser Bank.

In diesen einundzwanzig Jahren ist es schon das zweite Mal, dass die Menschen, die ich am meisten liebe, verschwinden, dass sie mich wie einen Trottel alleine zurücklassen. Nach meinem Vater und meiner Mutter ist es nun auch meine erste Liebe. Als meine Eltern weg waren, war ich nur noch wütend. Doch Alma Lancaster kam in mein Leben, sie hat mir gesagt, dass ich auch glücklich sein darf, dass ich nicht die ganze Welt hassen müsse. Und dann hat sie mir wieder alles genommen: meine Freude, meinen inneren Frieden, die gemeinsame Zukunft, die ich mir vorgestellt habe, alle gemeinsamen Träume, die wir hatten.

Ich werde tun, was sie gesagt hat: Ich werde es nur ihr vorwerfen. Sie hat mich verlassen, ich habe allen Grund, sie zu hassen.

Das Einzige, was ich nicht aufgeben werde, ist Du + Ich.

Bereit, Alma?



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