VIRALS Bd. 2 - Nur die Tote kennt die Wahrheit by Kathy Reichs

VIRALS Bd. 2 - Nur die Tote kennt die Wahrheit by Kathy Reichs

Autor:Kathy Reichs
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2012-02-26T23:00:00+00:00


TEIL 3 – BULL ISLAND

KAPITEL 37

»Es geschehen noch Zeichen und Wunder«, scherzte ich. »Man muss nur dran glauben.«

Um die Mittagstunde. Im Bunker. Wir chillten in unserem Clubhaus, immer noch vollkommen fertig vom Wahnsinn der letzten Nacht.

Die Jungs lagen lang ausgestreckt auf dem Boden, warfen sich träge einen Tennisball zu. Coop lag zu meinen Füßen und nagte an einer Frisbeescheibe.

Unfassbar, aber wahr: Keiner von uns war geschnappt worden.

Vor fünf Stunden war ich auf Zehenspitzen zur Haustür hereingeschlichen, auf das Schlimmste gefasst. Da ich sowieso schon Hausarrest hatte, wusste ich nicht, was sich Kit jetzt einfallen lassen würde, da ich bis zum Morgengrauen fortgeblieben war. Ich hielt es sogar für möglich, dass bereits ein Polizist in unserem Wohnzimmer saß.

Ich schlich also über die Schwelle und fürchtete, dass Coop mich sofort verraten würde. Doch zu meiner Überraschung entdeckte ich ein Post-it am Treppengeländer.

Musste schon früh ins LIRI. Bin zum Abendessen zu Hause. Geh nicht aus dem Haus. Kit.

Er hatte nichts bemerkt.

Nachdem ich einige von His besten Tanzschritten aufs Parkett gelegt hatte, hatte ich mich, nach Abwasser und Meeresschaum stinkend, aufs Sofa geworfen. Ich war physisch und psychisch am Ende meiner Kräfte gewesen.

Coop war mit wedelndem Schwanz auf mich zugestürmt und mir mit seiner rosa Sandpapierzunge übers Gesicht gefahren.

»Mami geht’s gut, mein Junge, alles in Ordnung! Sie hat sich nur ein bisschen erschreckt.«

Coop hatte weiter hingebungsvoll mein Gesicht abgeleckt und mich nicht mehr aus den Augen gelassen.

Im Hafen tutete ein Nebelhorn und schreckte die Möwen auf, die vor dem Sehschlitz unseres Bunkers herumlungerten. Ein Kreuzfahrtschiff hielt auf die Halbinsel zu.

Sonnenlicht glitzerte auf dem ruhigen Meer. Die Temperaturen hatten die 30-Grad-Marke weit überschritten.

»Meine Mom hat mich auf der Treppe gesehen, aber sie dachte, ich wollte gerade das Haus verlassen«, erzählte Hi lachend. »Als würde ich samstags so früh aufstehen. Gott sei Dank ist sie nicht zurechnungsfähig, wenn sie noch keine drei Tassen Kaffee getrunken hat.«

»Meine Eltern lagen noch im Bett.« Shelton warf Ben im hohen Bogen den Ball zu. »Dabei schlafen sie nie länger als bis sechs. Ich muss einen Schutzengel gehabt haben.«

»Was wird dein Vater sagen?«, fragte ich Ben.

Der Arbeitstag von Tom Blue begann sogar an den Wochenenden ein gutes Stück vor Sonnenaufgang. Als wir an diesem Morgen mit der Sewee anlegten, hatte seine Fähre bereits abgelegt.

»Ich werde ihm erzählen, dass ich angeln war.« Ben fing den Ball und warf ihn Hi zu. »Er wird nicht groß nachfragen.«

Der Ball flog in hohem Bogen durch den Raum und wieder zurück.

Denn stellte Hi die Frage, die jeden von uns beschäftigte. »Hat jemand von euch eine Idee, wer uns umbringen wollte?«

»Keine Ahnung«, antwortete ich.

»Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!« Shelton breitete die Hände aus. »Niemand konnte wissen, dass wir letzte Nacht ins Provost Dungeon eingebrochen sind.«

»Ein paar Stunden vorher haben wir es ja selbst noch nicht gewusst«, sagte Hi. »Und niemand, der noch bei Verstand ist, würde uns freiwillig in dieses Rattenloch folgen.«

»iFollow?« Ben strich sich die Haare hinter die Ohren. »Vielleicht hat jemand unsere Videokonferenz gehackt.«

»Ist das möglich?« Die Vorstellung beunruhigte mich.

Shelton schüttelte den Kopf. »Wir haben eine neue Gruppe mit einem neuen Passwort gebildet.



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