Utopia Magazin No. 19 by Autoren div

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Autor:Autoren, div. [Autoren, div.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Er fühlte keine Hoffnung. In dieser Entscheidungsstunde, in der es um das Schicksal einer Rasse ging, rannte er hilflos gegen die Mauer der Ignoranz eines anderen Menschen an.

Warwicks Ausbildung war dürftig gewesen; er begriff nicht, daß die scheinbare Geschwindigkeit von fünfzehn Stundenkilometer noch zusätzlich zur

Kreisbahngeschwindigkeit der Erde auftrat. Diese Tatsache Warwick zu erklären, würde nur zu weiteren, zeitraubenden 81

Fragen führen. Nichtsdestoweniger unternahm Hewitt den Versuch.

Als er seine Ausführungen schloß, sagte Warwick starrköpfig: »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Diese idiotische Sonnen-Angelegenheit. Nun, glauben Sie ja nicht, daß wir die Gelegenheit, dieses Schiff zu verlassen, außer acht lassen werden!«

Es war die Reaktion, die Hewitt erwartet hatte: gedankenloser Egoismus, der sich nur mit den privaten Wünschen des Mannes befaßte. In Gedanken gab er Warwick auf. Keine wissenschaftlichen Erklärungen mehr. Der Kampf mußte auf einer anderen Ebene fortgeführt werden.

Er sagte grimmig: »Warwick, ich bin der einzige Mensch an Bord, der weiß, wie Sie sich retten können. Ich zeige es Ihnen erst, wenn Sie den Antrieb abstellen, keine Sekunde früher.«

Warwick blieb beharrlich: »Aber Sie geben zu, daß im Augenblick keine Gefahr besteht, mit der Erde zusammenzustoßen?«

Es würde in zwei Stunden, Schiffszeit, geschehen. Aber lange vorher — in etwas mehr als einer Stunde — würde der Sonnengreuel stattfinden.

Der Gedanke daran ließ ihn seine Stimme erheben. Laut rief er den anderen zu — sowohl Männern als auch Frauen —, die sich im Korridor versammelt hatten: »Haltet diesen Verrückten auf! Wenn ihr auf ihn hört, werdet ihr in vierzig Minuten tot sein!«

Das war eine Lüge aber er benötigte einen Spielraum von einigen Minuten.

Die Gruppe wurde unruhig. Mehrere Frauen machten besorgte Gesichter und zupften ihre Männer an den Armen.

Hewitt sah Tellier, der unter schwerer Bewachung im Hintergrund stand. Er rief dem Physiker mit schneidender Stimme zu: »Tellier, die Centauri-Sonnen befanden sich in 82

allernächster Nähe, als Sie draußen waren. Stimmt das?«

»Ja.« Der Physiker sprach mit leiser Stimme.

»Wie lange wird es Ihrer Schätzung nach dauern, bis wir dort eintreffen?«

»Wir werden etwa drei Monate benötigen, um abzubremsen.

Dann noch ein paar Wochen, um die erforderlichen Landemanöver durchzuführen.«

» Das ist Normalzeit. Auf Grund der Zeitkontraktion wird ein Teil dieses Abbremsvorganges nur halb oder ein Drittel so lang erscheinen?« Das war nur eine Vermutung.

Tellier zögerte. »Das trifft ungefähr zu.«

Hewitt wirbelte herum, um sich an die Gruppe zu wenden.

»Bedenkt!« rief er, »ihr seid nur noch etwa zwei Monate von eurem Ziel entfernt. Ihr werdet doch gewiß nach dieser ganzen, langen Zeit nicht aufgeben, wenn ihr so kurz vor dem Ziel steht!«

Er sah, daß Warwick sich anschickte. das Wort zu ergreifen.

Er drängte weiter: »Gebt jetzt nicht auf, Leute! In weniger als acht Wochen werdet ihr auf einem Planeten landen, der euch gehört. Und das ganze Zeug an Bord des Schiffes — Material im Wert von vielen Millionen von Dollar —, alles gehört euch, wenn ihr landet!«

Warwick rief: »Leute, der wahre Grund seines Trachtens ist der alte Unsinn von der Explosion der Sonne! Wenn wir jetzt abbremsen, werden wir vier Jahre gebrauchen, um zur Erde zurückzukehren.«

Hewitt sagte ernst: »Bedenkt, daß dies nicht eine gewöhnliche Kolonisationsexpedition nach altem Muster ist.



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