Urmel taucht ins Meer by Kruse Max

Urmel taucht ins Meer by Kruse Max

Autor:Kruse, Max [Kruse, Max]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Tim Tintenklecks hat sehr viel zu tun

Der Professor dachte nach. Er grübelte. Er überlegte. Und wie immer kam er zu einem Entschluß.

Er bat Schusch, alle Inselbewohner ins Blockhaus zu rufen. «Auch Seele-Fant?» fragte Schusch. Er konnte sich nicht vorstellen, wie der Koloß wohl den Berg hinaufkäme.

Deshalb berichtigte sich der Professor. «Also, wir treffen uns am Strand, vielleicht in Wutz’ Arbeitshäuschen...»

Schusch flog davon, wobei er leise krächzte: «Hähä! Äch freue mäch schon auf das Gesächt von Wutz, wenn wär alle zu ähr kommen!» Wutz saß an jenem Vormittag wieder in ihrer Bude im sanften Schatten der Bananenblätter. Sie kaute eine süße Wurzel, die sie vor kurzem im Wald gefunden hatte und die sie ein wenig beruhigte. Sie schmatzte und versuchte, ihre erregten Gefühle zu bändigen. In ihrer Phantasie sah sie sich von lauter Ungeheuern umgeben. Sie dachte, daß sie daraus ein Schauspiel entwickeln könne, ein ganz grausiges...

Aber da drängte es sich schnatternd, zischend, plappernd und quiekend durch die Tür. «Hinaus!» rief sie. «Was fällt euch ein? Öff! Ich arbeite. О du saftige Rübe, Urmel, du trittst auf die Schreibmaschine — Hilfe, mein Papier! — Professor, was soll das bedeuten? Mein Haus stürzt ein!»

Seele-Fant schob sich gerade den Strand empor. Er sah, wie sich die aus dünnen Bambusstäben und Blättern gebaute Hütte zur Seite neigte und schwankte.

«Entschuldige, Wutz», sagte er, «wir sind wirklich zu viele!»

Sie klagte. «Es sieht aus wie nach einem Erdbeben! Bis ich alles wieder aufgeräumt habe, ist es dunkel!»

Der Professor bat alle hinaus, setzte sich und sagte: «Liebe Freunde, ich muß etwas mit euch besprechen. Jede Nacht können die Seeungeheuer wiederkommen. Die Krabbe schwebt in Lebensgefahr, seitdem ihr Versteck gefunden worden ist. Ich will deshalb die Seeungeheuer selbst aufsuchen und vernünftig mit ihnen reden. Vielleicht kann man sie mit einem Geschenk erfreuen...»

«Aber nicht mit meiner Mupfel!» sagte Ping Pinguin. «Meine Mupfel ist kein gepfeitertes Segelpfiff!»

«Ich komme mit!» quiekte das Urmel. «Diese Seeungeheuer finde ich ungeheuer lustig, weil sie ungefähr wie Urmel aussehen!»

«Öfföff!» seufzte Wutz. Mehr brachte sie nicht heraus.

Tim Tintenklecks fragte: «Wie aber willst du zu ihnen kommen?»

«Ich wollte dich bitten, uns ein Floß-Schiff zu bauen. Damit segeln wir zur Karibischen See, dorthin, wo nach Ansicht der Krabbe die Ungeheuer wohnen. Mit Hilfe der Tauchtablette werden wir zu ihnen hinabsteigen...»

«Wer wir...?» fragte Wutz.

«Das kann jeder selbst entscheiden! Es kann gefährlich werden! Aber es wird auch interessant.»

Nach und nach meldeten sich alle. Sogar Wutz, die sich — nach anfänglichem Zögern — neuen Stoff für ein Stück erhoffte. Wer wußte denn, ob sie, wenn sie allein auf der Insel blieb, nicht gerade hier von den Seeungeheuern geschnappt wurde?

Da aber die Insel nicht ganz verwaist zurückgelassen werden sollte, schon der Krabbe zuliebe, bat der Professor Seele-Fant, sich als Botschafter in Bereitschaft zu halten.

Das wurde eine große Besatzung! Tim Tintenklecks machte sich gleich ans Werk. Alle halfen ihm. Das Urmel umklammerte mit seinem starken Schwanz Baumstämme und knackte sie um, so wie es Elefanten mit ihren Rüsseln tun. Wutz ächzte unter der Last der Stämme. Die anderen trugen eifrig Seile und Nägel herbei, der Professor sägte, richtete die Maste auf und vertäute die Balken.



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