Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) by Cussler Clive & Cussler Dirk

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) by Cussler Clive & Cussler Dirk

Autor:Cussler, Clive & Cussler, Dirk [Cussler, Clive]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-11-24T23:00:00+00:00


38

Der Chef der Adelaide entpuppte sich als vollkommen anders, als Pitt erwartet hatte. Anstelle der gesetzten, erfahrenen Kapitäne, die gewöhnlich auf den Kommandobrücken großer Handelsschiffe anzutreffen waren, sah Pitt einen jungen, hageren Mann mit nervös hin und her zuckenden Augen vor sich. Er betrat die Messe und fixierte Pitt, Giordino und Plugrad mit eisigen Blicken, ehe er sich zu einem Händedruck durchrang und mit ihnen an einem Tisch Platz nahm.

»Ich heiße Gomez. Mir wurde mitgeteilt, dass Sie mit einem Entführungsversuch rechnen.« Falls ihm diese Nachricht Sorgen bereitete, war seiner Miene nichts davon anzumerken.

»Wir hatten bereits eine ganze Serie ähnlich gelagerter Vorfälle im Pazifik zu verzeichnen«, sagte Pitt. »Die Schiffe hatten ausnahmslos Seltene Erden geladen, also das Gleiche wie Sie.«

»Dann müssen Sie falsch informiert sein«, sagte Gomez. »Dieses Schiff hat Manganerz geladen.«

»Mangan?«, fragte Giordino. »Haben Sie nicht in Perth eine Ladung Monazit aufgenommen?«

»Wir kommen zwar aus Perth, aber unsere Ladung besteht aus Mangan.«

»Ihre Firmenzentrale«, sagte Pitt, »hat uns andere Informationen übermittelt.«

Gomez schüttelte den Kopf. »Ganz klarer Irrtum. Die elektronische Frachtliste muss uns mit einem anderen Schiff der Firma verwechselt haben. So was kann passieren. Ich rufe Ihr Versorgungsschiff, damit man Sie wieder abholt.«

»Das wird nicht möglich sein«, sagte Pitt. »Die Fortitude hat einen eigenen Fahrplan, an den sie sich halten muss.«

»Außerdem«, sagte Giordino, »sind wir wahrscheinlich nicht die Einzigen, die falsch informiert wurden.«

»Das ist richtig«, sagte Plugrad. »Ich möchte nicht meine Männer abziehen und später doch noch erfahren müssen, dass Sie in Schwierigkeiten geraten sind. Wir sollen an Bord bleiben, bis Sie in Long Beach anlegen, also halten wir uns an unseren Plan.«

»Na schön«, sagte Gomez in ungehaltenem Tonfall. »Dann beschränken Sie Ihre Anwesenheit aufs Hauptdeck und die Räumlichkeiten im zweiten Stock.«

»Al und ich wechseln uns auf der Brücke ab und dienen als Verbindungsleute für den Lieutenant – für den Fall, dass wir mit einem anderen Schiff aneinandergeraten.«

Gomez nahm Pitts entschlossenen Tonfall zur Kenntnis und nickte. »Wie Sie wünschen. Aber Bewaffneten ist das Betreten der Kommandobrücke nicht gestattet.« Gomez erhob sich. »Ich muss wieder zu meinen dienstlichen Pflichten zurückkehren. Willkommen auf dem Schiff. Ich bin sicher, dass Sie eine ruhige und in keiner Hinsicht ungewöhnliche Reise vor sich haben.«

Nachdem sich Gomez entfernt hatte, schaute Giordino Dirk Pitt und Plugrad kopfschüttelnd an. »Nun, wie gefällt euch das? Erst keine Seltenen Erden und dann auch noch ein unsympathischer Schnösel als Kapitän, mit dem wir uns für den Rest dieser Fahrt herumschlagen müssen.«

»Dagegen können wir jetzt nicht viel tun«, sagte Pitt. »Und falls wir uns geirrt haben sollten, sind Ruhe und Routine ja auch nicht gerade das Schlimmste, was uns blühen konnte.«

Tatsache war, dass Pitts innerer Radar ständig auf Empfang geschaltet war, seit er die Adelaide betreten hatte. Irgendetwas stimmte nicht mit der Mannschaft und dem Kapitän. Er hatte sich oft genug an Bord von Handelsschiffen aufgehalten, um zu wissen, dass man dort Mannschaften in allen Konstellationen und Schattierungen antreffen konnte. Und eine unfreundliche Begrüßung war an sich nichts Ungewöhnliches. Angesichts einer drohenden und möglicherweise sogar tödlichen Gefahr hätte die Schiffsbesatzung über jede Unterstützung



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