Unter funkelnden Sternen by Carole Mortimer

Unter funkelnden Sternen by Carole Mortimer

Autor:Carole Mortimer [Mortimer, Carole]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Romana
ISBN: 3862951030
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2009-11-07T23:00:00+00:00


8. KAPITEL

„Was, zum Teufel, machst du da?“

Caira saß im Bett und las – oder zumindest tat sie so –, als Rafe in ihr Zimmer stürmte. Ein Blick auf ihre goldene Armbanduhr bewies ihr, dass es eine halbe Stunde her war, seit er ihr gesagt hatte, er würde draußen auf der Terrasse auf sie warten.

Sie hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, das Licht auszuschalten und sich schlafend zu stellen, wenn er kam, sich aber dagegen entschieden. Rafe war kein Mann, der schnell aufgab. Er hätte das Licht eingeschaltet und sie aus dem Bett gezerrt, um sie zur Rede zu stellen.

Deswegen hatte sie sich abgeschminkt und danach in aller Ruhe geduscht, bevor sie ein cremefarbenes Nachthemd aus zarter Seide angezogen hatte, das bis auf einen zusätzlichen Streifen aus Spitze über den Brüsten transparent war. Dann hatte sie sich vor den Spiegel gestellt und sich das Haar gebürstet, bis es ihr in weichen Wellen über die Schultern fiel.

Die Waffen einer Frau, hatte sie wütend überlegt, nachdem sie die Kissen aufgeschüttelt und sich ins Bett gelegt hatte, um zu warten. Mit jeder Minute war ihre Anspannung gewachsen.

Sie ließ es sich jedoch nicht anmerken, als sie nun von ihrem Buch aufblickte und Rafe betrachtete, der auf der Schwelle stand und sie finster ansah. Er hatte sein Jackett ausgezogen, die Fliege abgenommen und die obersten Hemdknöpfe geöffnet.

Caira unterdrückte einen Schauer, weil er richtig gefährlich wirkte, und setzte ein fröhliches Lächeln auf. „Lesen, natürlich. Was dachtest du denn?“

Seine Miene wurde noch finsterer, als er hereinkam. Dabei waren seine Bewegungen so geschmeidig wie die eines Raubtiers. Neben ihrem Bett blieb er stehen. „Ich habe draußen eine halbe Stunde auf dich gewartet“, erklärte er unwirsch.

Caira spürte, wie wütend er war und wie es in ihm brodelte. Sie zuckte die Schultern, als sie das Buch neben sich aufs Bett legte. „Ich war einfach zu müde, um noch Konversation zu machen, Rafe.“

„Du …!“ Rafe verstummte und atmete tief durch, um die Fassung zu bewahren. Normalerweise war er nicht aufbrausend, aber Caira schaffte es, ihn zur Weißglut zu bringen.

Er nahm das Buch und legte es auf den Nachttisch, bevor er sich auf die Bettkante setzte. „Wir wissen beide, dass ich etwas ganz anderes im Sinn hatte, als mit dir zu reden“, sagte er leise.

„Wirklich?“ Ruhig erwiderte sie seinen Blick.

„Ja“, erwiderte er freundlich. „Ist das Buch gut?“ Mit einem Nicken deutete er darauf.

„Sehr gut sogar“, antwortete sie langsam und krauste dabei die Stirn, für ihn ein Zeichen dafür, dass sie nicht so ruhig war, wie sie sich gab.

„Worum geht es?“ Wieder nahm er das Buch in die Hand, um den Text auf der Rückseite zu lesen. „Seltsam“, bemerkte er, nachdem er es weggelegt hatte. „Ich hätte nie gedacht, dass du Krimis magst.“

Caira lächelte zuckersüß. „Darin geht es um eine Frau, die ihren Liebhaber umbringt, nachdem sie herausgefunden hat, dass er sie betrügt.“

„Ach ja? Ich wette, sie wird irgendwann überführt. Das ist immer so.“

„Nicht immer“, erwiderte sie trocken. „Wenn es dir nichts ausmacht, Rafe … Ich bin wirklich sehr müde.“ Betont gelangweilt zog sie eine Braue hoch.



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