Unter den Gletschern von Nevada by William Voltz

Unter den Gletschern von Nevada by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Meister der Insel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1966-11-25T01:00:00+00:00


4.

Ich wußte nicht, wie lange ich geschlafen hatte, als ich durch ein Rütteln an meiner Schulter geweckt wurde. Papageorgiu beugte sich über mich. Sein Jungengesicht war zu einem freundlichen Lächeln verzogen.

„Aufstehen, Brazos!" rief er. „Das Abholkommando ist eingetroffen."

Ich blinzelte verwirrt. Ich benötigte einige Sekunden, um in die Wirklichkeit zurückzufinden. Die Träume, die mich beschäftigt hatten, waren erheblich angenehmer gewesen als das, was uns jetzt erwartete. Redhorse und Bradon standen in der Mitte des Raumes. Im Eingang erkannte ich den Wissenschaftler, mit dem wir bereits gesprochen hatten. Diesmal war er bewaffnet. Zu seinen Füßen kauerten drei Robotspione.

Ich richtete mich auf und legte meinen Kampfanzug an. Zum Glück schienen die Lemurer nicht zu wissen, wie wertvoll diese Ausrüstung war. Erstaunlicherweise hatte man uns auch unsere Waffen gelassen. Der Plath und seine Helfer schienen sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein.

„Ich bin gekommen, um Sie zum Verhör abzuholen", sagte Kro'artruth.

Ich sah Brank neben Bradon stehen. Er hielt den Kopf gesenkt. Offenbar war er wieder in Ordnung und schämte sich seiner Schwäche. Ich konnte den Kanonier verstehen. Wenn man begann, darüber nachzudenken, wieviel Jahre uns von unserer Heimat trennten, konnte man verrückt werden. Brank war ein grüblerisch veranlagter Mensch. Seihe Boshaftigkeit schien zum Teil auch darauf zu beruhen, daß er alles sehr schwer nahm. Es wäre besser für ihn gewesen, wenn er sich über verschiedene Dinge einfach hinweggesetzt hätte.

Ich stand auf. Die anderen waren bereits fertig. Kro'artruth ließ seine Blicke über unsere kleine Gruppe gleiten.

„In Ordnung", sagte er zufrieden. „Gehen wir." Er wandte sich um und wollte schon gehen, als ihm offenbar noch etwas einfiel.

„Benutzen Sie niemals Ihre Waffen", empfahl er uns. „Das würde Sie nur in unnötige Schwierigkeiten bringen."

Er brachte uns in einen Saal, dessen Boden mit hellen Fliesen ausgelegt war. Auch die Wände waren weiß. Von der Decke strahlten starke Lampen auf uns herab. Der Raum machte einen klinisch sauberen Eindruck.

Kro'artruth wirkte in dieser Helligkeit wie eine überirdische Erscheinung. Die Art, wie er sich bewegte, verstärkte diesen Eindruck noch. In der Mitte des Raumes blieb er stehen. Die Ratten hielten sich wie gut dressierte Hunde dicht neben ihm.

„Warten Sie hier!" befahl der Wissenschaftler.

Er schnippte mit den Fingern. Sechs chromblitzende Sessel rollten auf uns zu.

„Nehmen Sie bitte darauf Platz", forderte uns Kro'artruth auf.

„Und wenn wir uns weigern?" Das war Redhorses Stimme.

„So unklug sind Sie nicht", lächelte der Lemurer.

„Der Major nickte uns zu. Ich betrachtete mir den Sessel, der für mich bestimmt war, etwas gründlicher. Auf den ersten Blick sah er harmlos aus, doch dann erkannte ich daß sich am Kopfende unzählige Kabel befanden. Außerdem gab es in Arm- und Beinhöhe Stahlklammern über deren Bedeutung keine Zweifel bestanden.

Mir wurde klar, daß ich mich nicht aus diesem Sessel erheben würde, wenn ich mich jemals darauf niederließ. Eine Gehirnwäsche schlimmster Art stand uns bevor.

„Werden wir in diesem Raum verhört?" fragte Redhorse, der offenbar Zeit gewinnen wollte. Noch hatte niemand Platz genommen.

Der Wissenschaftler schüttelte ungeduldig den Kopf. „Die Sessel befördern Sie in den anschließenden Raum, wo der Plath bereits auf Sie wartet", sagte er.

„Nun gut", meinte Redhorse zu meiner Bestürzung.



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