Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen by Amanda Hocking

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen by Amanda Hocking

Autor:Amanda Hocking [Hocking, Amanda]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-570-16139-5
Herausgeber: L.
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 20

Ich wollte gerade meine Zähne in ihn stoßen, als in meinem Innern etwas zur Vernunft kam und nach Jack rief.

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich schon in diesem Moment von Peter abließ, doch dem war nicht so. Der Gedanke an Jack ließ mich zögern, änderte aber nichts an meinem Drang, Peter zu beißen.

Alles an Peter war auf mich ausgerichtet. Sein Blut, seine Berührung, sein Geruch waren nur für mich bestimmt. Ich liebte Jack, doch mein Körper fühlte sich von Natur aus zu Peter hingezogen. Irgendwie gelang es mir, den Kuss zu beenden, doch aus der Umarmung konnte ich mich nicht lösen. Peter begann, meinen Hals zu küssen. So wunderbar es gewesen wäre - ich wollte nicht gebissen werden. Ich hatte unglaublichen Hunger, der noch zunehmen würde, wenn ich Blut verlor.

»Nein«, stöhnte ich und versuchte, mich aus seiner Umarmung zu winden. Er hörte mich nicht oder wollte mich nicht hören, jedenfalls ließ er nicht von mir ab und tastete mit den Lippen über die empfindliche Haut meiner Kehle. »Peter! Nein!«

Ich stieß ihn zurück, und da ich unsicher auf den Beinen war, stolperte ich, als er mich losließ, ein paar Schritte rückwärts. Mein Haar hatte sich gelöst, fiel mir ins Gesicht und nahm mir auch den Rest meiner bereits verschwommenen Sicht.

Der Hunger und die Heftigkeit, mit der Peter und ich uns geküsst hatten, hinterließen bei mir ein schwindliges Gefühl. Es war fast, wie betrunken zu sein. Ich war schwach, und das wenige, das ich sah, waren verschwommene rote Konturen, wohl eine Folge meiner Blutgier.

»Ich kann das nicht«, sagte ich und schüttelte den Kopf. Meine Stimme klang schwach.

»Es tut mir leid.« Peter rang nach Atem, ohne mich anzusehen.

Ich musste gegen den Drang ankämpfen, mich ihm wieder an den Hals zu werfen, und ich glaube, er rang ebenso heftig mit sich. Um der Versuchung aus dem Weg zu gehen, drehte er sich um und ging hinaus auf den Balkon.

Als er weg war, hielt ich mich an einem Bettpfosten fest, um nicht zusammenzubrechen. Die Leidenschaft des Augenblicks war verflogen, doch die Blutgier hielt an. Wenn ich nicht bald etwas zu mir nahm, würde ich durchdrehen oder jemanden umbringen. Ein dunkles Ungeheuer tief in meinem Innern drohte an die Oberfläche zu brechen, und das musste ich verhindern.

»Milo!«, rief ich und stolperte in den Flur. Ich kam nicht allein damit zurecht. Mein Magen knurrte schmerzhaft, mein ganzer Körper brannte.

»Milo!«

»Was ist denn los?« Als Milo aus seinem Zimmer kam, hätte ich ihn am liebsten gebissen. Zum Glück war Bobby nicht bei ihm, denn ich hätte mich womöglich nicht zurückhalten können. »Mein Gott! Alice!«

»Ich muss etwas trinken! Jetzt!« Ich fiel auf die Knie und hielt mir den Magen. Ich war so gut wie blind, und bei Bobbys Geruch, den ich an Milo wahrnahm, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich stand kurz vor einer Ohnmacht und hatte eine Heidenangst.

»Mist! Okay, halt durch, Alice!« Milo legte den Arm um meine Taille, nicht gerade eine geschickte Bewegung, denn seine Kehle war mir ungeschützt ausgesetzt, und ich musste dem Drang widerstehen, einfach zuzubeißen.



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