Unter Feuer: Band 1 (German Edition) by Christina Ross

Unter Feuer: Band 1 (German Edition) by Christina Ross

Autor:Christina Ross [Ross, Christina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-19T00:00:00+00:00


KAPIT

EL ZEHN

Zehn Minuten vor zwölf hielt mein Taxi vor dem Gebäude von Wenn Enterprises. Ein weiteres Geschenk von Lisa. Ich hatte ihr so viel zu verdanken. Nicht nur wegen der finanziellen, sondern vor allem wegen ihrer emotionalen Unterstützung. Damit meine Füße den Tag ohne weitere Schwellungen und Blasen überlebten, hatte sie mir genügend Geld gegeben, um auch zurück zum Apartment ein Taxi nehmen zu können. Ich konnte mir keine bessere Freundin vorstellen. Ich war gesegnet, sie in meinem Leben und an meiner Seite zu haben.

Wenn ich diesen Job bekomme, werde ich sie mit einem Shopping-Spektakel verwöhnen, dass jede ihrer Zombie-Apokalypsen in den Schatten stellt.

Ich stieg aus dem Taxi und stolzierte mit meinen neuen Schuhen auf das Gebäude zu. Sie waren einfach umwerfend. Bisher konnte ich noch nie mit solchen Schuhen auftrumpfen, weil ich sie mir einfach nicht leisten konnte. Sie waren elegant, stilvoll und überraschend bequem. Ich war erleichtert, dass meine Füße sich schon fast wieder normal anfühlten. Doch als ich den Gehweg überquerte, erinnerte ich mich plötzlich daran, was bei meinem letzten Besuch geschehen war. Mein ganz spezielles Erlebnis mit Ms. Blackwell. Meine Aktentasche auf dem Gehweg. Lebensläufe, die über die Straße wehten. Und dieser Gott von einem Mann, der mir half, sie wieder einzusammeln. Alles in allem war dieser Tag einer der schlimmsten, die ich seit meiner Ankunft in Manhattan je hatte. Und jetzt war ich schon wieder hier. Wegen eines Vorstellungsgesprächs, dass mein Leben grundlegend verändern könnte. Unwirklich war nicht annähernd das passende Wort, um meine Gefühle zu beschreiben.

Ich schritt durch die Eingangshalle zum Empfang und schüttelte mein Haar aus. Ich hatte mich dazu entschieden, es offen zu tragen. Mit meinem neuen, ziemlich gelungenen Haarschnitt sah es so einfach besser aus. Besonders durch das frische Kastanienbraun, das sich perfekt von meinem hellblauen Hosenanzug abhob.

»Ich bin Jennifer Kent«, sagte ich zu dem Mann hinter dem Empfang.

»Bitte?«

Es waren zu viele Menschen in der Eingangshalle. Ich musste lauter sprechen. »Ich bin Jennifer Kent. Ich habe heute ein Vorstellungsgespräch bei Mr. Wenn.«

»Da müssten Sie zuerst zu Ms. Blackwell.«

Na großartig. Aber ich wusste ja, dass das kommen würde.

»Ich werde sie anrufen und ihr sagen, dass Sie hier sind.«

»Danke.«

Er tat so, als würde er mich nicht hören. Stattdessen sprach er in den Hörer.

»Eine Ms. Kent ist hier für Sie. Wartezimmer? Oh, okay. Ich schicke sie sofort zu Ihnen rauf.«

Er legte auf und sagte: »Einundfünfzigster Stock. Gehen Sie nach links. Den Flur entlang. Sie finden...«

»Ich war schon mal dort«, sagte ich, und mir graute vor dem Moment, an dem Ms. Blackwell wieder über mich herfallen würde. »Ich finde Ms. Blackwell schon.« Ich wittere sie, wie ein Hund seinen Knochen. »Danke.«

Dieses Mal lächelte er mich sogar an. »Gern geschehen, Ms. Kent.«



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