Unter Feuer - Band 5 by Christina Ross

Autor:Christina Ross [Ross, Christina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-07-07T22:00:00+00:00

KAPITEL SIEBEN

Um sechs Uhr hatte ich geduscht und war bereit für Bernies magische Hände. In diesem Moment kam Lisa aus ihrem Zimmer und sah besser aus, als ich sie seit Wochen gesehen hatte.

Überrascht starrte ich sie an. Wenn Lisa etwas machte, dann machte sie es richtig. Sie sah einfach umwerfend aus.

Sie hatte ihr Haar zu einem strengen Pferdeschwanz zurückgebunden und trug dunkle enge Jeans und ein gewagtes weißes Tanktop, das mehr preisgab als es verbarg. Sie hatte es offensichtlich nicht für nötig befunden, einen BH anzuziehen. Dazu trug sie ihre Prada-Pumps, keinen Schmuck und gerade so viel Make-up, dass sie gerade noch einen Hauch hübscher aussah, als sie es sowieso schon war.

»Wo willst du denn hin?« fragte ich.

»Nur nach unten in die Lobby. Ich will, dass du sicher aus dem Haus kommst.«

»Dafür hättest du dich doch aber nicht so ...« Ich verstummte, als ich begriff, was sie vorhatte. »Oh«, sagte ich. »Das ist also dein Plan?« Ich warf lachend den Kopf zurück. »Du willst mit nach unten kommen und Tank deine Zwillinge präsentieren?«

»Tank?«

»Ja, Tank.«

»Zwillinge?«

Ich blickte auf ihre Brüste. »Kalt hier, nicht wahr?«

»Ach, lass mich in Ruhe«, sagte sie. »Ja, ich will Tank kennenlernen. Na und? Ich war lang genug single. Du hast mir gesagt, dass er nett und sexy ist. Nett und sexy kann ich gerade gut gebrauchen. Ich habe mich zu lange mit eiskalten Zombies abgegeben. Ich brauche einen Mann. Am besten einen lebenden.«

»Tank ist definitiv ein Mann und was für einer. Warte, bis du ihn siehst.«

»Sieht er besser aus als Alex?«

»Niemand sieht besser aus als Alex.«

»Und wenn du nicht so hoffnungslos in ihn verliebt wärst, würde er dann besser aussehen als Alex?«

»Er würde der Sache recht nah kommen. Leg einfach noch fünfzig Pfund Muskeln und 15 Zentimeter drauf.«

Sie blinzelte mich an. »Wo genau darf ich die 15 Zentimeter drauflegen?«

»Sei nicht albern. Außerdem ist Alex in dieser Hinsicht alles andere als schlecht bestückt. Ich muss los.«

Ich nahm meine Handtasche und wir gingen durch den Flur zum Aufzug.

»Hast du den Brief geschrieben?«

»Habe ich.«

»War es sehr schwer?«

»Schon, aber zumindest ist jetzt alles gesagt.«

»Ich bin so stolz auf dich. Wie hast du dich beim Schreiben gefühlt?«

»Auf seltsame Art und Weise war es sehr befreiend. Ich habe den Brief mitgenommen. Ich werde ihn später in meine Clutch stecken, damit er immer bei mir ist.«

»Jetzt wird mir die Sache langsam unheimlich. Wer bist du?«

Ich hob meinen Kopf in die Höhe und seufzte. »Eine verliebte Frau.«

»Ich hoffe, ich habe kein Monster erschaffen.«

Ich drückte den Aufzugknopf. »Ich fürchte, das hast du.«

»Aber doch nicht so eins.«

»Dann solltest du dir zukünftig vorher überlegen, was du dir wünschst.«

Die Tür öffnete sich und wir stiegen in den Fahrstuhl. Innerhalb weniger Sekunden waren wir in der Lobby. Und da stand Tank, in der Mitte der Halle, in einem maßgeschneiderten Smoking, indem er noch größer und einschüchternder aussah als in seiner Arbeitskleidung. Er sah unglaublich elegant und attraktiv aus. Ich hörte, wie Lisa tief einatmete.

»Oh mein Gott«, flüsterte sie.

»Ich hab's dir doch gesagt«, sagte ich und winkte Tank zu.

»Meine Brustwarzen springen gleich aus meinem Top raus.

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