Unsterblich by Nadine Klaassen

Autor:Nadine Klaassen [Klaassen, Nadine]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-09-24T22:00:00+00:00

* * *

Milo wusste nicht, wo ihm der Kopf stand. Plötzlich hatten sich die Ereignisse überschlagen und sie hatten kein gutes Ende genommen. Er hatte auf ganzer Linie versagt. Und sein einziger Anhaltspunkt war keiner mehr. Er war sich sicher gewesen, dass Ryan in irgendeiner Verbindung zu dem ganzen stand. Doch nun war der Schwarzhaarige tot. Und mit ihm Milos einzige Chance. Er erwischte sich dabei, wie er mehr der Chance hinterher trauerte, als um seinen verstorbenen Freund und fühlte sich diesmal schlecht dabei. Er hatte eine Aufgabe und da waren Freunde nebensächlich, er konnte nicht damit anfangen, irgendwelchen Freundschaften hinterher zu trauern. Es war seine Aufgabe die Unsterblichen ausfindig zu machen und auszulöschen. Doch jetzt? Jetzt hatte er seine Mission nicht erfüllt. Der Vorstand ihres Clans hatte von Anfang an, an ihm gezweifelt, als er den Posten seines Vaters übernommen hatte, jetzt hatte er ihre Zweifel bestätigt. Sie hatten bereits eine Versammlung einberufen und er war sich sicher, sie würden ihn nun seines Postens entledigen. Er hatte versagt. Bei der letzten Versammlung hatte er keinen Verdächtigen nennen können. Das Einzige, was ihn an dem Tag gerettet hatte, war das er glaubwürdig rüber bringen konnte, dass er sich sicher war, Ryan hatte etwas mit der Sache zu tun. Sie hatten ihm geholfen, Ryan aus dem Gefängnis zu befreien, nur damit er sich an dessen Versen hängen konnte. Doch Milo hatte ihn sterben lassen.

Mayra tauchte hinter ihm auf und legte vorsichtig die Arme um ihn. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie sie den Raum betreten hatte.

»Sind sie immer noch im Versammlungsraum?«, sie hatte ihn begleitet, als sie von den Geschehnissen erfahren hatte. Mayras Familie genoss ein sehr hohes Ansehen in ihrem Clan und die 18-jährige hatte mit allen Mitteln versucht ihren Vater davon zu überzeugen sich für Milo einzusetzen. Doch er hatte sie grob abgewiesen und ihr zu Verstehen gegeben, sie sollte sich aus solchen Angelegenheiten raus halten. Sie tat ihm leid, da er wusste, sie wolle nur helfen. Doch sie war noch zu jung und unerfahren um die Abläufe ihres Clans zu verstehen. Er strich ihr versöhnlich über ihre Hand.

»Nein. Ich weiß, dass es für mich keine Hoffnung gibt, den Posten zu behalten. Ich habe versagt und meinen Vater schlecht vertreten.«

»Das weißt du doch noch gar nicht«, versuchte die Rothaarige ihn aufzumuntern. Doch er wusste, dass die Anderen nur darauf gewartet hatten, ihn endlich loszuwerden. Bei seinem Vater hatten sie es auch lange genug versucht, bis dieser schließlich schwer krank geworden war. Er war wütend auf sich selbst, dass er den Posten, den sein Vater sich hart erarbeitet hatte und mit seinem Leben verteidigt hatte, in nur so kurzer Zeit verloren hatte.

Die Tür zum Versammlungsraum öffnete sich und die Männer und Frauen des Vorstandes kamen heraus und gingen an ihm vorbei. Ihren Gesichtern konnte Milo entnehmen, dass die Besprechung kein gutes Ende für ihn genommen hatte. Doch er hatte es auch schon vorher gewusst.

Mayras Vater verließ als Letzter den Raum und kam mit ernstem Blick auf ihn zu. »Milo. Bertha Stormsday wird von nun an deinen Posten übernehmen.

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