Unsichtbare Siganesen by Hubert Haensel
Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Heliotischen Bollwerke, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1997-10-23T01:00:00+00:00
5.
Aus weit aufgerissenen Augen blickte Rosa Borghan auf den terranischen Soldaten, den das Licht der Scheinwerfer der Finsternis entriß. Verkrümmt lag der Mann am Boden, sein Schutzanzug war zerfetzt, Blut bildete ein eingetrocknetes Rinnsal.
„Er lebt noch", stellte Ross verblüfft fest.
In der Tat. Der Mann hatte soeben die Finger in den Untergrund gekrallt, aber er war zu schwach, um sich weiterzuschleppen; er verwischte nur das eigene Blut.
„Wir müssen ihm helfen, irgendwie. Sonst stirbt er" Offenbar registrierte der Soldat erst jetzt die Scheinwerfer. Unendlich langsam drehte er den Kopf und starrte ins Licht.
Eine klaffende, verkrustete Wunde zog sich quer über seine Wangen. Muskeln und Sehnen waren durchtrennt, der Mund stand offen und ließ ein paar klägliche Zahnstummel erkennen. Die Haare klebten nur noch als Asche am Schädel.
„Wir kriegen ihn hier nicht raus, Rosa:"
„Aber wir können ihm etwas gegen die Schmerzen geben. Und zu trinken und ..."
Besänftigend legte Ross der Frau seine Hand auf den Arm.
„Ich verstehe dich, Rosa, sehr gut sogar. Der Mann liegt vielleicht seit Tagen hier unten - aber wieviel Wasser willst du ihm geben? Und wieviel Medikamente? Selbst wenn er unseren ganzen Vorrat bekommt, glaube ich nicht, daß es für ihn ausreicht. Er ist und bleibt ein Riese."
„Aber das ist kein Grund, ihn sterben zu lassen. Ich denke nicht daran." Unwillig schüttelte Rosa Dominos Hand ab, hielt aber doch inne. „Wieviel Wasser haben wir zusammen?" wollte sie wissen.
„Auf jeden Fall nicht genug", antwortete Wosken. „Domino hat recht."
„Also überlassen wir den Verwundeten seinem Schicksal? Das meint ihr nicht ernst! Vielleicht hat er Frau und Kinder, oder er hat versucht, Kinder vor den Dscherro zu retten, oder ..."
Wütend auf sich selbst und auf die Umstände, drosch Rosa ihre Fäuste gegeneinander. Immer hatte sie versucht zu helfen, hatte auf sich selbst wenig Rücksicht genommen, wenn es darum gegangen war, Leben und Gesundheit anderer zu beschützen. Daß ihr diesmal die Hände gebunden waren, erfüllte sie mit ohnmächtigem Zorn.
Dem Mann schien endlich bewußt zu werden, was er sah. Wahrscheinlich hatte er Fieber, konnte längst Traum und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden.
Er bewegte die Lippen. Lautlos. Doch Rosa glaubte von seinem Mund ablesen zu können, was er sagte: „Siganesen!"
„Steht doch nicht herum!" herrschte sie ihre Begleiter an. „Irgend etwas müssen wir für ihn tun."
Natürlich hätten sie einen gerafften Funkimpuls abstrahlen können. Aber Rosa Borghan glaubte selbst nicht daran, daß Cistolo Khan jetzt schon Medoroboter geschickt hätte. Ebensogut hätte er zu den Dscherro gehen und ihnen brühwarm berichten können, daß er Agenten durch den Kanalschacht ins Faktorelement einschleusen wollte.
Der Verwundete schaute sie an, als sie entschlossen auf ihn zuging und nur vierzig Zentimeter vor seinem Kopf stehenblieb. Aus der Nähe wirkte er schrecklich entstellt. Die menschliche Haut glich ohnehin einer Kraterlandschaft, doch dieses Gesicht war zudem von Wunden durchpflügt. Ein dicker Blutstropfen hing an den aufgeplatzten Lippen, begann langsam zu erstarren.
„Du wirst bald Hilfe erhalten."
Eine fromme Lüge? Rosa wußte es selbst nicht, sie hoffte nur, daß es die Wahrheit sein würde. Auf jeden Fall gaben ihre Worte dem unbekannten Soldaten neue Hoffnung. Sie bemerkte ein Aufleuchten in seinen matten Augen.
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