Unser Sommer in Georgia by P Henry

Unser Sommer in Georgia by P Henry

Autor:P Henry [Henry, P]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Tags: Roman
ISBN: 9783838705064
veröffentlicht: 2010-12-10T23:00:00+00:00


Vierzehn

Riley

Das Bedauern summte in Riley herum wie eine Fliege, die sich nicht erwischen ließ. Warum war sie so oft ärgerlich auf ihre Mutter gewesen, wenn sie hätte dankbar sein sollen? Und warum musste erst die Krankheit das Bedürfnis in ihr wecken, ihre Mutter liebevoll zu umsorgen? Während sie über den Pearson's Pier schlenderte, hielt sie ihren Strohhut fest, damit die frische Brise ihn nicht fortwehte. Dann fiel ihr Blick auf Brayden, und sie winkte ihm.

Er drehte sich weg, und Riley stellte sich vor, wie er Mack, der neben ihm angelte, einen vielsagenden Blick zuwarf. Als kleiner Junge war Brayden mitten in der Nacht in ihr Bett gekrochen, wenn er schlecht geträumt hatte. Inzwischen schien er sie überhaupt nicht mehr zu brauchen. Als Riley in seinem Alter war, verbrachte sie selbst auch viele Stunden auf diesem Steg, sobald der Sommer sie von den Zwängen der Hausaufgaben und des Schulsports befreit hatte. Sie war mit ein paar Dollars in der Tasche losgelaufen - genug für einen Hamburger zum Lunch und ein Eis am späten Nachmittag. Manchmal fand sie auf dem Brettersteg ein paar Münzen, sodass sie sich Köder kaufen konnte. Wenn ihr Geld dafür nicht reichte, steckte der alte Mr Henson ihr heimlich eine Tüte Grundköder zu.

»Hallo, Fischlein«, sagte Mack.

»Fischlein?«, fragte Brayden. »Sie heißt doch Riley.«

Mack lachte. »Aber sie wollte einen ganzen Sommer lang, dass ich sie Fischlein nenne.«

Riley schüttelte den Kopf, zog den Hut tiefer in die Stirn und sagte: »Das ist nicht wahr.«

Brayden gab ein prustendes Geräusch von sich. »Und warum hast du sie so genannt?«

»Weil« - Mack beugte sich zu Brayden hinunter - »sie mal dachte, sie hätte einen gigantischen Riesenfisch an der Angel. Sie war sich sicher, dass sie das Wettangeln gewonnen hatte. Dann hat sie ihn eingeholt, und es war nur ein winziges Fischlein - so klein wie eine Elritze. Aber außerdem hatte sie ein Monstrum von Jagdstiefel am Haken.«

»Und der war voll mit nassem Sand und Matsch, und davon war er so schwer«, erklärte Riley. »Nur zu deiner Information, Brayden.«

Sie schaute zu Mack auf, und für einen kurzen Moment erkannte sie den jungen Mann auf der anderen Seite des Strandfeuers wieder. Ungeachtet der Erinnerung lächelte sie. »Danke, dass du mit Brayden angelst. Aber bitte keine Kindheitsgeschichten mehr! Ich habe deinen Vater noch gar nicht gesehen ... Ist er hier?«

Mack drehte sich um und rief nach seinem Vater. Sheppard Logan stand am anderen Ende des Steges. Auf den Ruf seines Sohnes hin drehte er sich um und kam zu ihnen. Riley erinnerte sich wieder, was an den Sommern ihrer Kindheit so schön und richtig gewesen war. Ohne zu zögern, schloss sie den alten Mann in die Arme und lehnte sich dann zurück, um ihn anzuschauen. »Ich freue mich so, Sie zu sehen.«

»Das geht mir genauso, Riley. Wie sind Sie bloß erwachsen geworden? Und haben geheiratet und einen Sohn bekommen? Gestern waren Sie doch selbst noch ein zwölfjähriges Mädchen. Sie haben besser gesegelt und geangelt als meine Söhne - zu deren großer Bestürzung.«

Es stimmte, während all der Jahre war Riley Mack bei ihren sommerlichen Aktivitäten ebenbürtig gewesen.



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