Unser Leben mit George by Summers Judith

Unser Leben mit George by Summers Judith

Autor:Summers, Judith [Summers, Judith]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


13. Kapitel

Sofort nach Weihnachten schrieb ich alles auf, was ich über Teresas Leben wusste, und schickte es an meine literarische Agentur. Ich war sprachlos, als meine Zusammenfassung im neuen Jahr von einem Verlag angenommen wurde. Ich war als Schriftstellerin wieder im Geschäft.

Es war wie ein herrliches Geschenk, dass ich Teresas Lebensgeschichte niederschreiben konnte und dafür auch noch bezahlt wurde. Für mich war es auch ein wunderbar anregender Beginn des neuen Jahrtausends. Es gab nur ein Problem: Wer würde sich um Joshua kümmern, während ich in oft weit entfernten Bibliotheken Material für mein Buch sammelte? Ich wollte nicht, dass er jeden Tag nach der Schule in ein leeres Haus kam, und noch weniger wollte ich, dass er in den Schulferien lange allein war. Mein Sohn war vernünftig und zuverlässig, und bisher hatte er den Verlust seines Vaters besser verarbeitet, als ich zu hoffen gewagt hatte. Doch das traumatische Ereignis war noch nicht sehr lange her. Aus allem, was ich über das Thema gelesen hatte, waren vaterlose Jungen besonders in Gefahr, aus dem Gleichgewicht zu geraten, und ich war entschlossen, dass Joshuas Elternhaus so stabil wie möglich sein sollte.

Dann gab es auch noch das Problem, was mit George passieren sollte, wenn ich arbeitete. Auch ihn konnte ich nicht die ganze Zeit allein zu Hause lassen — oder nicht so sehr allein als vielmehr Monster Mog ausgeliefert. Achtzehn Monate nachdem George ein Mitglied unserer Familie geworden war, befanden sich die beiden immer noch im Kriegszustand, und unsere Katze war nach wie vor entschlossen, als Siegerin daraus hervorzugehen. Seit dem Tag seiner Ankunft hatte sie George schändlich behandelt, aber seit er kastriert war, benahm sie sich ihm gegenüber geradezu unerträglich. Vielleicht spürte sie, dass er kein »vollkommener« Hund mehr war, wie der Tierarzt es euphemistisch ausdrückte, und deshalb leistete sie sich noch mehr Frechheiten als zuvor. Sie merkte, dass George in letzter Zeit entschieden »weiblich« geworden war, ja, manchmal hockte er sich draußen zum Pinkeln sogar hin, genau wie sie! Monster Mog verachtete ihn dafür. Ihre Taktik ihm gegenüber veränderte sich, von der bisherigen gelegentlichen Gewalt kam es jetzt zu offener Kriegsführung. Scharfe Tatzenhiebe, Ohrfeigen, das Stehlen seines Futters, Fauchen, Kratzen und Angriffe, wenn er es am wenigsten erwartete — alles das war jetzt alltäglich, und ihr Benehmen wurde immer feindseliger.

»Knurr sie doch an, George! Komm, bell mal richtig!«, feuerte ich ihn an. Aber egal, was ich sagte, George wollte oder konnte nicht kämpfen. In ihm war selbst vor seiner Kastration nicht ein Fünkchen Aggression gewesen, und seit der Operation war er ein noch größerer Softie geworden. Anders als die Anhänger von Charles II., die zwar den Bürgerkrieg verloren, aber wenigstens gegen die Roundheads gekämpft hatten, war unser Cavalier unfähig, sich zu verteidigen. Aus dem früheren Hund war ein lebendiges Kuscheltier geworden. George war einfach zu sanft.

Meine Mutter und meine Schwester boten an, sich so oft wie möglich um Joshua und George zu kümmern, aber allzu oft konnte ich es ihnen auch nicht zumuten. Die Lösung meines Problems kam überraschend, als ich von Eva,



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.