Universum by Phillip P. Peterson
Autor:Phillip P. Peterson [Peterson, Phillip P.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783104913094
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
32
Christine hätte alles gegeben für einen Whisky.
Sie spielte mit dem Gedanken, sich in die Passagiermesse zu schleichen und sich dort ein kleines Gläschen an der Ausgabe der Robotküche zu holen, da ihre eigene keine alkoholischen Getränke ausschenkte.
Doch sie verwarf den Gedanken. Sie hätte dabei auf Menschen treffen können.
Sie fühlte sich müde und ausgelaugt. Aber der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen, und so starrte sie Minute für Minute die Decke an.
In was für eine RiesenscheiÃe waren sie bloà geraten? Sie verstand einfach nicht, warum dort drauÃen absolute Finsternis herrschte. Sie mussten in eine ferne Ecke des Universums gelangt sein! Aber Lieutenant Schmitt schloss das kategorisch aus und war immer noch der Meinung, dass sie im Kreis um die MilchstraÃe herumgeflogen waren.
Es ergab alles keinen Sinn.
Und so grübelte sich Christine durch die Nacht. Stunde um Stunde. Um zwei stand sie auf. Wenn mit Schlafen sowieso nichts war, konnte sie auch anstelle von Ravi Lieutenant Schmitt ablösen.
Christine ging in das Badezimmer, machte sich ein wenig frisch und zog ihre Uniform an, die sie schon zu lange nicht mehr gebügelt hatte.
Scheià drauf.
Dabei war es gerade ihr immer so wichtig gewesen, ihre Offiziere in tadellosem Zustand zu wissen. Sie gab mal wieder kein gutes Vorbild ab. Aber was bedeutete das in ihrer Lage schon?
Sie ging zu der winzigen Offiziersmesse und lieà sich von der Automatik einen Kaffee synthetisieren. Mit der dampfenden Tasse in der Hand betrat sie die Zentrale.
Lieutenant Schmitt saà über einen ihrer Bildschirme gebeugt. Christine dachte zunächst, die Navigatorin wäre eingeschlafen.
Dann drehte sich Schmitt um. »Captain? Ich wollte gerade Commander Chandrasekhar anrufen.«
Christine stellte die Tasse in eine Halterung ihrer Konsole und winkte ab. »Ich kann nicht schlafen. Ich werde die nächste Schicht übernehmen.«
Schmitts Augen weiteten sich. »Sie? Aber â¦Â«
Christine lächelte. »Es ist unüblich, aber es gibt keine Regeln dagegen, dass auch einmal der Captain den Offizier vom Dienst spielt.«
Sie ging nach vorne und lieà den Blick über Schmitts Bildschirme schweifen. »Scannen Sie etwa immer noch?«
»Ja«, antwortete Schmitt. »Ich dachte, dass sich mit Langzeitbelichtungen der Teleskope vielleicht Galaxien finden lassen, die weit von uns entfernt sind.«
»Ihrem Tonfall nach zu urteilen, haben Sie dabei keinen Erfolg gehabt.«
Schmitt deutete auf einen ihrer Bildschirme, der ein Diagramm mit einer flachen Kurve anzeigte. »Wie Sie sehen. Nichts. Bis hin zum kosmischen Horizont ist einfach nichts. Nur diese verirrten Photonen und Protonen.«
Christine nickte langsam und setzte sich auf den Platz des Steuermanns, dessen Konsole deaktiviert war.
Ein leeres Universum.
Sie versuchte, die Konsequenz des Gedankens nicht an sich heranzulassen. »Ist schon gut, Lieutenant Schmitt. Sie können gehen. Schlafen Sie ein paar Stunden. Morgen wartet auf uns noch viel Arbeit.«
Schmitt lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und strich sich die Haare nach hinten. »Danke, Captain. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich schlafen kann.«
»Nehmen Sie eine Tablette aus der Bordapotheke.«
Schmitt lächelte gequält. »Das tue ich ohnehin, seit wir in den Ãberlichtflug gegangen sind. Die Tabletten verlieren allmählich die Wirkung, schätze ich.«
Die Navigatorin machte sich Sorgen. Ganz klar. Hatte vermutlich auch jemanden verloren und niemanden an Bord, mit dem sie reden konnte.
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