Und morgen bist Du tot by Peter James

Und morgen bist Du tot by Peter James

Autor:Peter James
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2011-01-23T23:00:00+00:00


Im Zeitschriftenladen neben der Apotheke kaufte sie ein Päckchen Zigaretten. Dabei fiel ihr Blick auf die Schlagzeile des Argus: KANALLEICHEN STELLEN POLIZEI WEITERHIN VOR RÄTSEL. Sie schaute auf die geschönten Fotos der drei toten Teenager. Las von der Spekulation, sie könnten Organspender gewesen sein. Las die Aussagen von Detective Superintendent Roy Grace, wer immer das auch sein mochte.

Etwas Dunkles regte sich in ihr. Nachdenklich ging sie zum Wagen zurück. Ihre Hände zitterten.

55

VOR EINIGEN JAHREN, als er noch Detective Sergeant war, hatte Roy Grace einen Einbruchsfall bei einem kleinen Weinhändler in der Queens Park Road bearbeitet. Das Geschäft befand sich in der Nähe der Rennbahn und des architektonisch grausamen Brighton and Hove General Hospital.

Der Besitzer, Henry Butler, ein sympathischer junger Mann mit rasiertem Kopf und tadelloser Ausdrucksweise, schien sich mehr um die Qualität der gestohlenen Weine als um den eigentlichen Einbruch zu sorgen. Während die Spurensicherung ihrer Arbeit nachging, Oberflächen einstäubte und besprühte, um Fingerabdrücke zu sichern, jammerte Butler, dass die große Gemeinde der Unterwelt von Brighton einfach keinen Geschmack besäße.

Die Philister hätten mehrere Kisten seiner billigsten Plörre gestohlen und die guten Weine zurückgelassen. Grace hatte ihn sofort sympathisch gefunden, und wann immer er für eine besondere Gelegenheit einen guten Tropfen benötigte, suchte er das Geschäft auf.

Um vier Uhr am Dienstagnachmittag, nach einer raschen und verspäteten Mittagspause, hielt er im absoluten Halteverbot vor dem kleinen, unauffälligen Laden, der sich The Butlers Wine Cellar nannte. Er sauste hinein und traf Henry Butler an, der sich zum rasierten Kopf einen goldenen Ohrring und ein Ziegenbärtchen stehen ließ.

Die Tür fiel mit einem Klingeln hinter Grace ins Schloss, und sofort umfing ihn der vertraute säuerliche Weingeruch, der sich mit dem frischen Holzduft der Kisten mischte.

»Guten Tag, Detective Superintendent Grace!«, sagte Butler und legte seine Zeitschrift beiseite. »Wie schön, Sie zu sehen. Alle Verbrechen aufgeklärt? Können Sie jetzt mein Angebot genießen?«

»Schön wär’s«, sagte Grace lächelnd. »Wie läuft das Geschäft?«

Butler deutete achselzuckend auf den leeren Verkaufsraum. »Ich würde sagen, mit Ihnen ist der Tag gleich besser geworden. Womit kann ich Sie in Versuchung führen?«

»Ich brauche eine besondere Flasche Champagner, Henry. Welche ist die teuerste, die Sie haben?«

»Gut so! Das höre ich gern.« Er verschwand in seinem winzigen, überfüllten Büro und lief klappernd eine Treppe hinunter.

Grace las die SMS, die er soeben erhalten hatte. Nichts Wichtiges, nur eine Erinnerung an seinen Friseurtermin bei The Point, wohin ihn sein selbsternannter Stilguru Glenn Branson zum monatlichen Haarschnitt schickte.

Einige Minuten später tauchte Henry Butler auf, eine Flasche behutsam wie ein Baby in den Armen. »Ich hätte da diesen wirklich verführerischen Krug. Ein Schluck, und sie wird von den Socken sein.«

Grace grinste.

»275 Pfund für Sie, Sir, den Rabatt von zehn Prozent schon eingerechnet.«

Roys Lächeln gefror. »Scheiße, so teuer soll’s nun auch wieder nicht sein. Schon vergessen, ich bin kein russischer Oligarch, sondern Polizist.«

Der Weinhändler warf ihm einen gespielt strengen Blick zu. »Ich hätte auch einen üppigen spanischen Cava für ganze neun Pfund die Flasche. Den trinken wir im Sommer zu Hause. Einfach göttlich.«

»Zu billig.«

»Also, Mr CID« – er sprach es Sid aus –, »für einen Billigheimer hatte ich Sie auch nicht gehalten.



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