Und dann kam Billy Die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft by Louise Booth

Und dann kam Billy  Die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft by Louise Booth

Autor:Louise Booth [Booth, Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426426036
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2014-07-21T04:00:00+00:00


Mit dem Frühling nahte auch Frasers Geburtstag. Kaum zu glauben, dass er schon vier Jahre alt wurde. Es kam mir vor wie gestern, dass er das Licht der Welt erblickt hatte.

Im Gegensatz zu Weihnachten bedeutete sein Geburtstag ihm etwas. Vermutlich hatte es damit zu tun, dass sich dieser Tag um ihn drehte. Zudem kam es seinem Bedürfnis nach festen Abläufen entgegen. Er konnte sich darauf verlassen, dass er an diesem Tag ein Jahr älter wurde. Etwas mit einer Zahl belegen zu können war in seiner autistischen Welt wichtig.

Deshalb genoss auch ich es, jedes Jahr dasselbe Ritual zu durchlaufen. Es begann stets einen Tag vorher, wenn ich einen besonderen Geburtstagskuchen für ihn backte, mit seinem Namen darauf und einer Kerze in Form einer Zahl, dieses Mal eine Vier. Sobald er abends im Bett war, dekorierte ich das ganze Haus.

Den Kuchen stellte ich mitten auf den Esstisch, umgeben von Glückwunschkarten. Dann hängte ich die Happy-Birthday-Girlande und Luftschlangen auf.

Chris und ich bliesen Luftballons auf und legten sie zusammen mit den Geschenken ins Wohnzimmer. Chris hatte auch einen großen Helium-Luftballon mit einer Vier darauf besorgt. Vor die Badezimmertür drapierten wir ebenfalls eine Happy-Birthday-Girlande – der erste Geburtstagsgruß für Fraser, wenn er morgens aus seinem Zimmer kam.

Fraser liebte diese Routine und war aufgeregt von dem Moment an, wenn er morgens aufstand. »Heute ist mein Geburtstag. Fraser ist vier«, sagte er – und würde es noch viele Male sagen.

Billy schien zu wissen, was vor sich ging. Er kam in die Küche, betrachtete die Luftballons und setzte sich dann neben Frasers Stuhl, was er sonst nie tat. Das steigerte Frasers Aufregung noch.

»Heute ist mein Geburtstag. Fraser ist vier, Billy«, sagte er zwischen zwei Frühstücksbissen.

Dann gingen wir ins Wohnzimmer, wo Fraser noch aufgeregter wurde. Wie immer war es die reinste Lotterie, welche Geschenke ihm gefallen würden. Aber es war jedes Mal eine Freude, ihm dabei zuzusehen, wie er systematisch ein Päckchen nach dem anderen auspackte.

Dieses Jahr hatten wir ihm einen LeapPad-Lerncomputer gekauft und dazu ein paar Spiele und einen Kopfhörer besorgt.

Billy hing immer noch an Frasers Seite, fasziniert von dem weggeworfenen Geschenkpapier, in das er seine Nase steckte. Als Chris ein aufgerolltes Schleifenband durchs Zimmer warf, schoss Billy wie der Blitz hinterher. Es war schön, zu sehen, wie er mit uns gemeinsam Spaß hatte. Schließlich gehörte er zur Familie.

Da es ein ganz normaler Kita-Tag war, musste ich Fraser anziehen. Er protestierte nicht. Solange er seinen »Ich bin vier«-Anstecker tragen durfte, war er glücklich. Außerdem wusste er, dass auch in der Kita ein Geburtstagskuchen auf ihn warten würde.

Als er am Nachmittag wieder zu Hause war, spielte er mit seinem LeapPad, worüber Chris und ich uns sehr freuten. Im Jahr zuvor hatten wir viel Geld für ein batteriebetriebenes Polizeimotorrad ausgegeben, das er komplett ignorierte.

Dann sangen wir Happy Birthday und ließen ihn die Kerze auspusten. Den Rest des Tages machten wir nichts Besonderes.

Wir waren noch nicht so weit, andere Kinder einladen zu können. In der Kita verhielt sich Fraser nach wie vor unbeteiligt. Es schien ihm zwar zu gefallen, bei den



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