Unbelievers by Zoe Ashton

Unbelievers by Zoe Ashton

Autor:Zoe Ashton [Ashton, Zoe]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-21T05:00:00+00:00


Denn zu meiner Schande muss ich mir selber eingestehen, dass ich nie ernsthaft versucht habe, dieses engelsgleiche Bild, das er von mir hat, zu ändern. Tief in meinem Inneren hat es mir immer gefallen, dass er mich anders sieht, mich auf ein Podest hebt und nicht meinen wahren, sorgfältig verborgenen, Charakter erkennt.

Wenn ich dieses Versteckspiel und die Lügen weitertreibe, wird Jake mich aber nie wirklich kennen. Er wird sich immer wieder selbst die Schuld an allem geben, nur weil ich mich seltsam verhalte. Er wird weiter mit einer Illusion zusammen sein, die es so gar nicht gibt. Und obwohl er doch ein so wundervoller Mensch ist, wird er sich mir gegenüber immer minderwertig und wertlos fühlen. Wenn ich ihn also nicht verlieren will, dann muss ich ihm endlich die Wahrheit sagen …

»Jake, ich bin nicht besser als du, ganz im Gegenteil … Es gibt da Dinge, von denen du nicht’s weißt. Die ich dir bisher verschwiegen habe, weil ich Angst hatte, dass du mich verachtest, wenn du die Wahrheit über mich erfährst.«

Seine Stirn legt sich in Falten, als er mich mit fragenden, großen braunen Augen anschaut. »Und was soll das Bitteschön sein?« Zärtlich legt er seine Finger an meine Wange. »Du brauchst nicht irgendeine Geschichte erfinden, nur damit ich mich besser fühle.«

»Das würde ich auch niemals tun.« Vorsichtig nehme ich seine Hand von meinem Gesicht, küsse seine Fingerspitzen und lege sie neben mir auf dem Gras ab. Ich kann seine Berührung jetzt nicht auf mir ertragen.

»Ich habe mir mal geschworen dich nie zu belügen, weißt du?« Stumm nickt er mir zu, schweigt aber.

»Tja, ich habe dich aber belogen. Als du mich gefragt hast, ob ich davongelaufen bin, weil ich verheiratet werden soll, habe ich Ja gesagt.« Jakes Blick, der immer noch auf mich gerichtet ist, bohrt sich direkt in mein Inneres hinein. Es ist mir zwar kaum möglich ihm standzuhalten, nehme dennoch meinen ganzen Mut zusammen.

»Das war gelogen. Ich konnte deswegen gar nicht fortlaufen. Und zwar … weil ich bereits verheiratet bin. Ich bin nicht vor meinen Eltern geflohen, sondern vor meinem Ehemann.«

»Was soll das heißen, du bist verheiratet? Aber du bist doch erst achtzehn Jahre alt? Wann sollst du denn bitteschön geheiratet haben?«

»Jake … ich bin seit vier Jahren verheiratet.«

»Was?« Er setzt sich auf und schaut mir geschockt in die Augen. Jeder einzelne Gesichtszug entgleitet ihm. Als könne er seine Muskeln nicht mehr kontrollieren, kann ich jede Facette, von absoluter Verwirrung bis zu blinder Wut, in seinem Gesichtsausdruck ablesen.

»Da warst du vierzehn Jahre alt!«

»Ja, das stimmt. Und da ich weiß, was du als Nächstes fragst: Nein, es war keine Liebesheirat. Mein Ehemann ist um einige Jahre älter als ich und hatte, vor unserer Hochzeit, bereits eine andere Frau. Er und seine Frau Abigail waren bereits zwanzig Jahre verheiratet, als er sich dazu entschloss, doch noch eine Frau zu sich zu nehmen. Du erinnerst dich doch noch daran, was ich dir über die Ehe bei uns erzählt habe, nicht?«

»Dass ein Mann drei Ehefrauen braucht, um erlöst zu werden, oder irgend so eine Scheiße?«

»Ja.



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