Ultimatum von den Sternen by Robert A. Heinlein

Ultimatum von den Sternen by Robert A. Heinlein

Autor:Robert A. Heinlein [Heinlein, Robert A.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 253
veröffentlicht: 2014-03-05T00:00:00+00:00


8

John Thomas blieb nur kurz bei Lummox, denn die Wahrheit konnte er ihm nicht sagen, und über etwas anderes mochte er jetzt nicht sprechen. Lummox spürte seine Verzweiflung und begann Fragen zu stellen. John Thomas riß sich zusammen. »Was soll denn sein, du Naseweis? Halt die Schnauze und schlafe endlich. Und wehe, du bleibst nicht im Hof! Dann schlage ich dich krumm und klein.«

»Ja, Johnnie. Ich mag gar nicht weg. Die Menschen waren komisch zu mir.«

»Denk daran und tu es nicht wieder!«

»Bestimmt nicht, Johnnie. Drei Pfoten aufs Herz!«

John Thomas ging in sein Zimmer. Aber er konnte nicht einschlafen. Nach einer Weile stand er wieder auf, zog sich an und ging in die Mansarde hinauf. Das Haus war sehr alt und besaß noch einen richtigen Speicher, in den man mittels einer Leiter gelangte. Früher hatte sogar eine Treppe hinaufgeführt, doch als damals die Landefläche auf dem Dach installiert wurde, hatte man sie abgerissen.

Nur die Mansarde war noch da, und sie gehörte Johnnie ganz allein. Sein Zimmer wurde ab und zu von seiner Mutter »aufgeräumt«, obwohl er es lieber selbst getan hätte. Wenn Mutter aufräumte, konnten fürchterliche Dinge geschehen. Papiere gingen verloren, oder Mutter las seine Briefe.

So hatte er seine ganz privaten Sachen in die Mansarde geschleppt. Hier hinauf kam Mutter nie – ihr wurde schwindlig, wenn sie nur eine Leiter sah. So besaß er einen winzigen, stickigen und sehr schmutzigen Raum, der allen möglichen Zwecken diente. Vor ein paar Jahren hatte er Schlangen aufgezogen. Dann bewahrte er hier auch eine kleine Bibliothek auf, von der seine Mutter keine Ahnung hatte. Er besaß sogar ein Geheimtelefon. Dieses Telefon war der praktische Erfolg des Physikkurses, den er letztes Jahr besucht hatte, und er mußte es nicht nur vor seiner Mutter, sondern auch vor den Technikern der Telefongesellschaft geheimhalten.

Aber es funktionierte trotz seiner Behelfsmäßigkeit, und es war Johnnie sogar gelungen, einen »Warn«-Stromkreis einzubauen, wenn jemand von einem anderen Gerät des Hauses mithorchte.

Heute abend jedoch wollte er niemanden anrufen. Das Mädchenheim, in dem Betty wohnte, würde um diese Zeit keine Nachrichten mehr übermitteln. Er wollte nur alleinsein und sich ein paar Dinge ansehen, die er seit einiger Zeit nicht mehr beachtet hatte. Er tastete mit der Hand unter den Arbeitstisch und drückte einen Hebel herunter. In der bisher unscheinbar glatten Wand schob sich eine Platte zur Seite. Bücher und Papiere wurden sichtbar. Er nahm sie heraus.

Er sah auf das Notizbuch mit den dünnen Pergamentblättern – das Tagebuch seines Großvaters von der zweiten Fahrt der Trail Blazer. Es war mehr als hundert Jahre alt und sah dementsprechend abgegriffen aus. John Thomas hatte es schon Dutzende von Malen durchgeblättert. Er war sicher, daß sein Vater zumindest ebensooft darüber gesessen hatte.

Er überblätterte die Seiten. Sein Blick blieb auf einem Bericht hängen.

»… ein paar der Männer, besonders die Verheirateten, sind in gereizter Stimmung. Sie hätten sich die Sache vorher besser überlegen sollen. Jeder weiß nun, wie es steht. Wir brachen durch und kamen an einer Stelle heraus, die der Erde nicht gerade am nächsten liegt. Aber wen kümmert das?



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