Tybee Island by Susan Clarks

Tybee Island by Susan Clarks

Autor:Susan Clarks [Clarks, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gegenwartsliteratur, Kurzgeschichten & Anthologien, Belletristik
Herausgeber: bookshouse Verlag
veröffentlicht: 2014-02-12T23:00:00+00:00


Jen schlenderte durch die Küche zum Wohnbereich, während sie vorsichtig einen Schluck Wasser aus einem Glas trank. Draußen fielen gerade die letzten Sonnenstrahlen auf die zwei Liegestühle am Strand und erinnerten sie daran, wie sehr sie die Zeit mit Craig genoss. Eigentlich hatte sie sich in diesem Haus nur für ein paar Tage verstecken wollen. Ein wenig zur Ruhe kommen, um die Kraft zu haben, den restlichen Sommer zu überstehen. Um nicht gleich auf die nächste Party zu rennen, und sich dort zu betrinken. Nun war irgendwie alles anders. Die Vorstellung, dass Craig womöglich bald wieder abreiste, machte ihr Angst. Sie fühlte sich bei ihm so geborgen, sicher, als könnte ihr niemand je wieder etwas anhaben.

»Hast du deine Mutter erreicht?«

Sie drehte sich um und Craig schlenderte mit ernster Miene auf sie zu. Sie wusste, dass es ihm zusetzte, dass sie Toms kleine Schwester war. Aber schließlich waren sie erwachsen, und nichts, was geschehen war, würde sie je bereuen. »Ja, hab ich«, antwortete sie. »Sie war zwar nicht gerade begeistert, aber dann auch wieder erleichtert, dass es zumindest du bist, bei dem ich mich verstecke.«

Craig nickte und trat noch näher. »Ich habe Tom angerufen.«

»Wozu?«

»Um unserer Freundschaft willen.«

Sie stellte das Glas Wasser hinter sich auf einer Kommode ab und verschränkte die Arme. »Nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hat sich Tom wohl von seiner besten Seite gezeigt.«

»Er macht sich Sorgen«, erwiderte er und zuckte mit den Schultern.

Jen wandte sich ab und verdrehte die Augen. Tom sollte sich besser um sein eigenes Leben kümmern und nicht von Australien aus in ihrem herumpfuschen. »Tom ist ein Idiot.«

»Weil er sich um dein Wohlergehen Gedanken macht?«

Jen winkte ab und entfernte sich noch weiter. Wenn sie anfing, über Tom zu reden, würde sie in Teufels Küche kommen.

Craig wandte sich ihr zu und musterte sie. »Was ist los zwischen euch beiden? In der Highschool habt ihr euch doch ganz gut verstanden?«

»Highschool ist Highschool. Und heute ist heute.” Sie rieb sich mit der Hand über die Stirn. Wenn sie bei diesem Thema bleiben würden, würde sie garantiert noch Kopfschmerzen bekommen.

»Was ist passiert?«

»Nichts.« Sie seufzte und sah ihm ins Gesicht. »Nichts.« Sie wünschte, es wäre etwas passiert. Etwas, das ihre Wut und Trauer verständlicher gemacht hätte und das sie der ganzen Welt hätte entgegenschleudern können. So waren es nur die Flausen einer Fünfundzwanzigjährigen.

Unbeirrt musterte er sie. »Was ist passiert?«

Stur erwiderte sie den Blickkontakt und wusste, er würde keine Ruhe geben, ehe er nicht eine Antwort erhielt. Aber welche Antwort sollte das sein? Sie wusste es doch selbst nicht. »Daniel hat mich wegen einer anderen verlassen.«

Mit zusammengekniffenen Augen wartete er. »Und?«, fragte er, als sie nichts weiter sagte.

»Nichts und!« Das war ja das Problem. Dass ihr Verlobter sie wegen einer anderen verlassen hatte, war das einzige offensichtliche Dilemma in ihrem Leben und selbst das war scheinbar für keinen anderen ein wirkliches Drama. Jeder tat es mit einem Schulterzucken ab.

Craig schüttelte den Kopf. »Und wie passt Tom da rein?«

»Er hat nichts mit der Sache zu tun. Niemand hat das.«

»Aber …« Er runzelte die Stirn und sah sie fragend an.



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