Turai 5: Der Konvent der Zauberer by Scott Martin

Turai 5: Der Konvent der Zauberer by Scott Martin

Autor:Scott, Martin [Scott, Martin]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-22T16:00:00+00:00


12. Kapitel

Das Wettbüro des Ehrlichen Mox ist zum ersten Mal seit Menschengedenken geschlossen. Die Spielergemeinde von ZwölfSeen ist wie vom Donner gerührt. Ich stehe mit zwanzig anderen Gesinnungsgenossen herum und starre ratlos auf die geschlossene Tür.

»Was ist denn passiert?«

»Sein Sohn ist gerade gestorben. An einer Überdosis Boah.«

Die frustrierten Spieler schütteln die Köpfe. Es ist beinah zu schlimm, um darüber nachzudenken. Wir hätten nie gedacht, dass wir einmal den Tag erleben müssten, an dem Mox seine Bude zusperrt. Es herrscht allgemeine Übereinstimmung, dass Mox ja wohl trotzdem seinen Laden hätte geöffnet lassen können, wenn wir uns bei dem Wetter bis hierher durchgeschlagen haben.

Die Leute brechen auf und gehen nach Norden, zum nächsten Buchmacher. Dieser Vorfall ist wirklich höchst frustrierend. Ich hatte eigentlich vorgehabt, noch etwas Geld auf Ramius zu setzen. Da Lisutaris vermutlich aus dem Wettkampf fliegen dürfte, möchte ich meine Verluste eigentlich mit einer weiteren Wette in Grenzen halten. Aber ich habe keine Zeit, einen anderen Buchmacher aufzusuchen. Ich muss Hehlox in die Mangel nehmen, und zwar schnellstens. Ich fluche. Dieser Auftrag entwickelt sich immer schlimmer.

Der Wind heult aus dem Norden herunter. Als ich Hehlox’ Haus in der Goldenen Sichel erreiche, dem Viertel, in dem die meisten reichen Händler wohnen, bin ich so gereizt wie ein Troll mit Zahnweh. Der Diener, der mir die Tür aufmacht, versucht, mich draußen stehen zu lassen, aber ich walze ihn einfach platt. Sie züchten einfach keine Butler mehr, die es mit mir aufnehmen könnten. Ein anderer Bediensteter versucht, mich aufzuhalten, und ich wische ihn kurzerhand zur Seite. Hehlox erscheint auf dem obersten Treppenabsatz. Er ist mir schon früher bei meiner Arbeit über den Weg gelaufen, aber bisher habe ich ihn noch nie in seiner Höhle gestellt. Ich marschiere die Treppe hinauf und packe ihn an der Gurgel.

»Hehlox, ich habe es eilig. Du hast vor kurzem einige Drachenschuppen von einem Dieb namens Abzox erworben. Ich will wissen, wem du sie weiterverscherbelt hast.«

»Werft diesen Kerl hinaus!«, schreit Hehlox gellend.

Ein Kammerdiener hastet heran. Er macht etwas mehr her als die Dienstboten, denn er ist groß und hat ein Schwert in der Hand. Ich schleudere Hehlox gegen ihn, packe den Schläger am Kragen und werfe ihn die Treppe hinunter.

Dann widme ich mich wieder dem Hehler.

»Was sagte ich noch gleich? Ach ja, die Drachenschuppen. Was ist damit passiert? Hör auf zu stammeln, ich hab keine Zeit für so was. Ich bin im Auftrag des Vizekonsuls Zitzerius hier, und selbst wenn ich dich die Treppe hinunterwerfen und dir das Genick brechen müsste, wird Zitzerius Himmel, Hölle und die drei Monde in Bewegung setzen, damit ich dafür nicht angeklagt und vor Gericht gestellt werde. Er ist schon jetzt ziemlich empört über das, was ich ihm von dir gesteckt habe.«

Der Kaufmann zögert. Ich ziehe meinen Dolch.

»Raus damit!«

Hehlox spuckt es aus. In seinem Alter kann er die Drohung, eine Treppe hinuntergeworfen zu werden, nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen. Vor allem, weil ein so vermögender Mann wie er eine sehr lange und beeindruckende Treppe besitzt.

Ich verlasse das Haus mit einem ganzen Batzen



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