Triumph der Gewalt by Ernst Vlcek

Triumph der Gewalt by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Kosmische Schachspiel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1973-03-30T01:00:00+00:00


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Atlan verspürte kaum mehr die Nachwirkungen der Paralyse, als er erwachte und sich auf seinem Lager aufrichtete. Er kannte das Zimmer, in dem er untergebracht war. Es lag in seiner Festung, die er am Rande von Zezsoga errichtet hatte, um bei seinen Besuchen auf Tchirmayn ein sicheres Domizil zu haben.

Aber es war nicht sein Gemach, sondern eines der Besucherzimmer, in die auch Abhöranlagen und verschiedene Fallen eingebaut waren.

Er kombinierte sofort, daß man ihn hierhergebracht hatte, um ihm beim Erwachen beobachten zu können. Jetzt mußte er sich überlegen, wie er sich zu verhalten hatte. Wahrscheinlich gab es auf dem Planeten Tchirmayn der Parallel-Welt ebenfalls die „Imperatorfestung", wenn sie dort auch anderen Zwecken dienen mochte. Also lief er nicht Gefahr, wenn er sich hier wie zu Hause fühlte.

Nachdem er sich zu diesem Entschluß durchgerungen hatte, entspannte er sich. Er würde diesen Abtrünnigen von Tchirmayn, die sich für klüger als er hielten, ein hinreißendes Schauspiel hinlegen. Seine Beobachter würden einen Atlan kennenlernen, wie sie ihn noch nie erlebt hatten. Atlan blickte sich gehetzt um, dann sprang er vom Lager und durchsuchte das Zimmer oberflächlich. Als er die Tür verschlossen vorfand, verzog er den Mund zu einem spöttischen Lächeln. Anders hätte auch der andere, der umgepolte Lordadmiral der USO nicht reagiert.

Aufgrund der Parallelität der beiden Welten, durfte er sich auch in diesem Zimmer ziemlich sicher fühlen, denn die erste oberflächliche Untersuchung hatte ihm gezeigt, daß hier jeder Winkel, jeder Mauervorsprung, jedes Einrichtungsstück mit den Gegebenheiten in seiner Welt übereinstimmte.

Jetzt wurden seine Handlungen zielstrebiger. Er ging zu einem Gemälde, das zwei mal drei Meter groß war und ihn, den arkonidischen Imperator darstellte. Wer konnte wissen, ob dieses Gemälde nicht auch in der anderen Welt existierte, wenn es auch womöglich ein anderes Motiv darstellte? Wahrscheinlich war es so, denn der andere, der sekundäre Atlan, dieser Schwächling, war bestimmt weniger selbstherrlich und legte auf die Darstellung seiner Person weniger Wert. Worauf sollte er sich auch etwas einbilden können?

Diese Gedanken durchzuckten Atlan, während seine tastenden Finger über die glatte, scheinbar fugenlose Wand glitten. Doch der Schein trog. Es gab eine Vertiefung in der Wand, die jedoch durch eine Materieprojektion getarnt war. Als Atlans Finger diese Vertiefung fanden, drückte er den darin befindlichen Knopf nieder.

Augenblicklich löste sich das Gemälde in Nichts auf: Das Bildnis des Arkoniden-Imperators, das aus kostbarstem siganesischem Lack auf fluoreszierendem Untergrund zu bestehen schien, war in Wirklichkeit nur eine optische Täuschung, hervorgerufen durch einen winzigen Energieprojektor. Nachdem sich das Trugbild aufgelöst hatte, kam ein gut bestücktes Waffenarsenal zum Vorschein.

Atlan nahm einen flachen, handlichen Kombistrahler heraus, der in Griffweite hing und schaltete den Projektor wieder ein, der das Gemälde entstehen ließ. Wohl wissend, daß jede seiner Bewegungen beobachtet worden war, zwinkerte er dem Bildnis des Imperators zu und sagte: „So unähnlich, wie ich geglaubt habe, bist du mir gar nicht.

Auch ich habe in meiner Welt selbst in meinen sichersten Stützpunkten besondere Maßnahmen zu meinem Schutz getroffen. Es lebe die Parallelität."

Atlan fuhr herum, als er an der Eingangstür ein Geräusch vernahm. Er stellte sich breitbeinig hin und brachte die Waffe in Anschlag.



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