Traummann unterm Weihnachtsbaum (German Edition) by Daniela Felbermayr

Autor:Daniela Felbermayr [Felbermayr, Daniela]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-12-01T16:00:00+00:00

„Wie gefällt es Ihnen bisher hier?“, fragte er, als sie sich kurz darauf am Tisch gegenübersaßen und frühstückten.

„Ich hab noch nicht viel von Martha’s Vineyard gesehen, ich war am Samstag auf dem Weihnachtsmarkt, der in der Innenstadt seine Zelte aufgeschlagen hat, und ich war ein paarmal im Wald laufen, aber sonst …!“

„Haben Sie Lust, heute was zu unternehmen?“

„Was?“

„Na ja, ich dachte, wir sind jetzt bereits fünf Tage hier, haben noch vier Tage vor uns, die wir auskosten könnten. Wir könnten in die Stadt fahren und den Weihnachtsmarkt besuchen, den Sie gefunden haben. Oder in die Mall zum Shoppen!“

Emily sah Bradley an. Was war nur in ihn gefahren? Als sie angekommen waren, hatte er keine Chance ausgelassen, sie zu piesacken, er hatte auf seinen Partys unlustige Witze auf ihre Kosten gemacht und jetzt auf einmal saß er ihr gegenüber beim Frühstück und wollte mit ihr Weihnachtseinkäufe machen. Sie überlegte. Vielleicht war er ihr einfach dankbar dafür, dass sie ihm zur Seite gestanden hatte, als er ihre Hilfe gebraucht hatte. Vielleicht wollte er sich auf diese Weise bei ihr bedanken. Und ihre Reportage retten.

„Klingt gut“, sagte Emily schließlich.

„Ich muss noch ungefähr eine Million Weihnachtsgeschenke besorgen. Für gewöhnlich tue ich das immer in dieser einen Woche vor Weihnachten – also in dieser Woche, die wir gerade haben. Ich liebe es, durch die Läden zu flanieren und Geschenke für meine Familie und meine Freunde auszusuchen.“

„Tut mir leid, dass Sie Ihre Weihnachtsferien meinetwegen verkürzen müssen. Ich … hätte nicht so überreagieren sollen wegen dieses Artikels.“

„Schon gut. Ich habe meiner Großmutter versprochen, ihr eine Schneekugel aus Martha’s Vineyard für ihre Sammlung mitzubringen. Somit hat das ganze auch was Gutes. Eine von hier besitzt sie nämlich noch nicht.“

„Sie sind ein ziemlicher Familienmensch, nicht wahr?“, warf Bradley ein.

„Eigentlich schon. Ich bin ziemlich behütet aufgewachsen, und gerade Weihnachten war bei uns immer das Fest der Feste. Alle kommen zusammen, man verbringt Zeit miteinander und lernt schätzen, was wirklich wichtig ist im Leben!“

Bradley lächelte und sah sie für eine Weile wortlos an.

„Süße Tinkerbell“, sagte er dann.

„Warum nennen Sie mich eigentlich immer Tinkerbell?“, fragte Emily.

„Haben Sie jemals Peter Pan gesehen?“

„Natürlich!“

„Dann wissen Sie ja, warum!“

Er lächelte. Emily sah ihn fragend an.

„Also Tinkerbell, ich würde sagen, wir ziehen uns an und treffen uns in einer halben Stunde hier unten, okay?“

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