Tracy, P. J. by Todesnaehe

Tracy, P. J. by Todesnaehe

Autor:Todesnaehe
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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KAPITEL 25

Im Grunde waren Harley und der Schlaf gute Freunde. Er konnte so ziemlich überall und jederzeit einpennen: im Flieger, im Auto, auf dem Sofa vor dem Fernseher. Selbst wenn er auf voller Oktanzahl lief, weil ihn die Arbeit oder eine seiner anderen Leidenschaften fesselte, konnte er die Anspannung doch wie einen Wasserhahn zudrehen, sobald er eine Pause brauchte. Heute allerdings wollte der Schlaf sich nicht einfinden. Harley wälzte sich in seinem breiten Bett herum, fiel aber immer nur ab und zu in eine Art Halbschlaf, bis er es im Morgengrauen schließlich aufgab.

Ins Büro hinauf nahm er die Treppe, damit die anderen nicht vom Rattern des Aufzugs aufwachten, und setzte Kaffee auf, dann ließ er sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und schaltete den Bildschirm an, um zu sehen, wie weit die Suche war.

Nachdem er ein paar Sekunden lang auf den Monitor gestarrt hatte, drehte er den Kopf zur Seite und rieb sich die verschlafenen Augen, um sicherzugehen, dass er sich das nicht nur einbildete. Die Rechner waren alle mit dem Biest verlinkt, und Harley liebte diese Maschine. Er hatte sie entworfen, auf seinen Befehl tat sie so ziemlich alles. Er sagte ihr, wie sie ihre Aufgaben zu verteilen und wie die Kommunikation zwischen den einzelnen autonomen Knotenpunkten zu funktionieren hatte: durch Benachrichtigungen oder durch den Zugriff auf einen gemeinsamen Speicher.

Normalerweise ertönte ein Alarmton, wenn das Biest eine Verbindung herstellte, doch nachts war das Alarmsystem auf lautlos gestellt, an den aktiven Rechnern leuchteten einfach nur Lämpchen auf. In diesem Fall war es Harleys Rechner, dessen Zahlentastatur ihre sämtlichen Ziffern gleichzeitig blinken ließ. Nicht nur ein oder zwei Treffer, sondern gleich mehrere.

Harley ging zum Biest hinüber, das ganz hinten an der Wand stand, betätigte die Drucktaste, und die Maschine spuckte eine lange Papierrolle aus. Eine Liste mit Websites – Dutzenden von Websites. Harley rief ein paar davon auf. Eine Zeitlang saß er nur da und starrte schwer atmend auf den Monitor; dann ging er Roadrunner wecken.

«Ich hoffe für dich, es ist was Gutes», brummte der lange Lulatsch, als er hinter Harley trat, um ihm über die Schulter zu schauen. Er schloss den Gürtel seines gestreiften Bademantels über den schlabbrigen Boxershorts, wofür Harley ihm ausgesprochen dankbar war. Wenn man sich Roadrunners Rippen zu lange ansah, bekam man Lust, sie mit Marinade einzureiben und auf den Grill zu legen.

«Gut ist das alles nicht. Ziemlich schlimm sogar. Sieh dir das an.» Harley klickte eine Website auf und lehnte sich dann zur Seite, damit Roadrunner besser sehen konnte. Der war auf der Stelle hellwach. Er beugte sich näher zum Bildschirm und starrte mit offenem Mund auf das Foto von John Smith, das ihm entgegensah. Die Seite war fast vollständig auf Arabisch, bis auf die paar Worte, die in dicken Lettern unter dem Foto standen: JOHN SMITH, FBI, AUFENTHALTSORT UNBEKANNT – FATWA.

«Mein Gott, Harley! Was zum Teufel soll das denn sein?»

Harleys Stimme klang grimmig. «Das ist eine Islamisten-Website. Jedes Mal, wenn wieder so ein verrückter radikaler Imam beschließt, dass jemand sterben soll, stellt er das Todesurteil



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